Lawinen sind nicht nur von der Topografie, sondern vor allem von der Witterung abhängig. Niederschlag, Lufttemperatur und Wind beeinflussen das Lawinenrisiko unmittelbar – sie können die Schneeoberfläche enorm schnell verändern. Trotzdem beeinflusst auch die Witterung die Schneedecke über lange Zeit hinweg. Laut den Forschenden Reuter, Mitterer und Bellaire des WSL-Instituts für Schnee- und Lawinenforschung sei es aber schwierig zu prognostizieren, inwiefern der Klimawandel das Lawinenrisiko beeinflusst. Denn einerseits werden die Winter kürzer und wärmer, was für weniger Lawinen sprechen würde. Andererseits nehmen Starkniederschläge zu. Somit gibt es hoch in den Alpen immer noch viel Neuschnee, was das Lawinenrisiko erhöht. Die Häufigkeit und Stärke von Lawinen haben weder zu- noch abgenommen. Was sich aber gerade für Bewohnende der Berggebiete verändert hat: In den Tälern hat es weniger Schnee, deshalb reichen die meisten Lawinen nicht mehr bis in die Tallagen.

Schnell informiert

Lawinenrisiken werden also vor allem kurzfristig analysiert. Deshalb sollten Wintersportlerinnen immer über die aktuelle Lawinensituation informiert sein. Jährlich sterben 24 Personen wegen Lawinen und 90 Prozent der Lawinenopfer haben sie selbst ausgelöst. Im Winter veröffentlicht das Forschungsinstitut WSL ein- bis zweimal täglich das Lawinenbulletin, welches über die aktuelle Lage informiert. In der App «WHITE RISK»  des WSL sind Schnee- und Lawinenkarten zu finden. Die App berechnet aber auch die ideale Route bei den momentanen Wetterbedingungen.