Zwischen Haubitzen und Haubenlerchen
Militärareale als Naturschutzgebiete
Marschierende Soldaten, donnernde Jets und rollende Panzer klingen erstmal nicht nach Naturparadies. Genau das sind aber viele der Militärübungsplätze in der Schweiz. Von Verbauungen und landwirtschaftlicher Nutzung grösstenteils verschont, entwickeln sich wahre Oasen für Tiere und Pflanzen.
Ein Panzer ruckelt über die Piste zwischen Trockenwiese und Zielhang und hinterlässt eine ordentliche Staubwolke. Das stört die in einer der zahlreichen Hecken sitzende Goldammer (Emberiza citrinella) kaum. Sie schmettert aus voller Kehle, ihr gelbes Gefieder leuchtet in der Sonne. Hier auf dem Waffenplatz Thun BE treffen zwei Welten aufeinander, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten: Auf der einen Seite übt die Armee auf dem ältesten Militärgelände der Schweiz den Ernstfall, auf der anderen Seite brüten hier im Frühling fast 50 der 176 einheimischen Vogelarten auf einem Quadratkilometer. Auch seltene, durchziehende Gäste wie der in der Schweiz ausgestorbene Waldrapp (Geronticuseremita) kann man mit etwas Glück bei der Futtersuche beobachten. Truppenübungsplätze sind schweizweit Hotspots für bedrohte Tier- und Pflanzenarten.
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Das war nicht immer so. Bis in die 80er-Jahre war die Armee der Auffassung, in der Schweizer Bevölkerung praktisch uneingeschränkte Sympathie zu…
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