Interview zur Waldverjüngung in der Schweiz
Wildtiere bedrohen unsere Wälder
Als grösstes wild lebendes Huftier in der Schweiz verhindert der Rothirsch durch Verbiss mancherorts die Waldverjüngung. Was dies zur Folge hat, erklärt Dr. Andrea Doris Kupferschmid von der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft.
Frau Dr. Kupferschmid, was versteht man genau unter Verbiss?
Mit Verbiss ist das Abfressen von Knospen, Trieben und Blättern von Bäumen zur Nahrungsaufnahme gemeint. Rothirsche verbeissen auch, in aller Regel stellen Laub- und Nadelbäume aber nicht ihre Hauptnahrung dar. Sie ernähren sich überwiegend von Sträuchern und Gräsern. Übers Jahr gesehen können Rothirsche sich jedoch zu fast einem Drittel von Blättern und Trieben von Bäumen ernähren.
Was hat der Verbiss zur Folge?
Die bei wild lebenden Huftieren beliebten Baumarten verlieren an Höhe, wachsen schlechter und dadurch weniger hoch als andere Baumarten. Längerfristig führt der selektive Verbiss zur Entmischung, also zum Verlust der bei den Tieren beliebten Baumarten. Starker Verbiss verlangsamt das Aufwachsen der Verjüngung und vermindert die Stammzahl und die Holzqualität im späteren Baumbestand. Extrem starker Verbiss hingegen kann die Vergandung von Wiesen verhindern oder zu lückigen Baumbeständen führen.
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