Vogelportrait
Das Rotkehlchen als Glücksbringer und Friedensbote
Der wehmütig-melodische Gesang des Rotkehlchens erklingt selbst nachts und im Winter. Dem Menschen gegenüber ist der kleine Singvogel äusserst zutraulich, unter Artgenossen zeigt er sich als streitlustig und ziemlich kämpferisch.
Kaum ein anderer Singvogel ist so beliebt und so bekannt wie das Rotkehlchen. Rootbrüchtli, Roothüüseli, Rotkehli, Tööteli oder Toothüüserli – allein in der Zürcher Mundart werden dem Vogel mit der roten Brust und Kehle fünf verschiedene Namen zuteil. In vielen Kulturen hat das Rotkehlchen eine besondere Bedeutung und gilt vielen Menschen als Krafttier. Den Neuanfang symbolisiert es, gilt als Glücksbringer, als Friedensbote, als Weihnachtsvogel und als Zeichen, dass geliebte Verstorbene in der Nähe sind.
Dem Menschen begegnet der in der Schweiz sehr häufige Brutvogel voller Neugierde. Untereinander aber, da sind die Vögel aggressiv und zänkisch; Männchen wie Weibchen verteidigen ihr Revier zu jeder Jahreszeit. Im Gegensatz zu den meisten anderen Singvögelarten können beide Geschlechter singen. Beinahe emanzipiert wirken die weiblichen Rotkehlchen auch deshalb, weil der Nestbau allein in ihrer Verantwortung liegt. Nur beim Füttern der Jungen, da muss er mit anpacken. Zwei Bruten zieht…
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