«Himugüegeli», «Herrgotschäferli» und «Glöckschäferli»
Nicht alle Marienkäfer sind Glückskäfer
Die Glückskäfer gelten als Nützlinge im Garten. Es gibt unter ihnen aber auch invasive Arten.
In der Schweiz gibt es über 80 verschiedene Arten von Marienkäfern, die in den unterschiedlichsten Farben auftreten können. Kopf, Brust und Unterseite sind meist schwarz. Einige Arten haben aber auch hell- oder rostbraune Unterseiten. In der Schweiz ist der Zweipunkt-Marienkäfer (Adelia bipunctata) der bekannteste. Rot mit zwei schwarzen Punkten oder schwarz mit zwei roten Punkten – das sind seine typischen Färbungen. Es gibt jedoch verschiedenste Zwischenformen mit schwarzen oder roten Flecken. Der Siebpunkte-Marienkäfer (Coccinella septempuncta) ist etwas grösser als der Zweipunkte-Marienkäfer und sieht mit seinen sieben Punkten klassich aus.
«Glückskäfer» für Gärtner
Die Färbungen der Marienkäfer sind zwar verschieden, aber sie sind alle auffällig und dienen Fressfeinden als Warnsignal. Bei Gefahr sondern Marienkäfer eine gelbliche Blutflüssigkeit ab, die giftige Stoffe enthält. Das Blut der Glückskäfer ist zudem unangenehm bitter, deshalb werden sie weniger gefressen.
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Pro Tag verschlingt ein Marienkäfer bis zu 50 Läuse. Hauptsächlich ernährt er sich von Blatt- und Schildläusen, Milben, Käfern und zwischendurch auch von Schmetterlingslarven. Zweipunktmarienkäfer können auch als Schädlingsbekämpfer eingesetzt werden.
Asiatische Schädlingsbekämpfer
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Noch effizienter im Schädlingsfressen sind die asiatischen Verwandten des Zweipunkt-Käferchens. Dieser kommt aus Japan und China. Der Asiatische Marienkäfer (Harmonia axyridis) wurde laut der «Umweltberatung Luzern» jedoch in den USA und nach 1982 auch in Europa als biologische Schädlingsbekämpfung freigesetzt. Die Schädlingsbekämpfer verliessen die Gewächshäuser jedoch und bedrohen nun die heimischen Marienkäferarten, wie den Zweipunkte- oder den Siebpunkte-Marienkäfer. In der Schweiz wurde 2006 der erste asiatische Marienkäfer gesichtet und seither hat sich dieser enorm vermehrt. Er gilt als invasive Art und hierzulande ist es illegal, ihn freizusetzen.
Er ist gleich gross wie der Siebenpunkte-Marienkäfer, kann von der Färbung her aber meist von den Einheimischen unterschieden werden. Meistens sind sie gelb oder orange und haben laut der «Umweltberatung Luzern» 19 schwarze Punkte auf den Flügeldecken. Sie können jedoch auch andere Färbungen, wie rot, dunkelrot oder schwarz haben. Zudem gibt es einige ohne schwarze Punkte oder mit zwei schwarzen Flecken. Am besten ist er an seinem Halsschild zu erkennen, welches ein markantes schwarzes M trägt. Es gibt jedoch auch andere Farbvarianten und sogar ganz schwarze Käfer.
Die heimische Marienkäferart «Anatis ocellata» sieht der asiatischen am ähnlichsten. Die heimische Art hat am Halsschild jedoch eine weisse Zeichnung auf schwarzem Grund, die asiatische umgekehrt, sie hat eine schwarze Zeichnung auf weissem Grund.
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Verbreitung des Exoten
Asiatische Marienkäfer sind laut dem Magazin «Schweizergarten» robust. Seine Verbreitung verdankt er jedoch einem weiteren Faktor: Parasiten. Marienkäferlarven fressen nicht nur Blattläuse, sondern auch seinesgleichen. Der asiatische Marienkäfer ist von einem Parasiten betroffen, der einem Pilz ähnelt. Der Körper des asiatischen Marienkäfers kann diesen Parasiten jedoch in Schach halten. Wird eine infizierte asiatische Larve von einem heimischen Marienkäfer gefressen, stirbt dieser jedoch an dem Parasiten.
Stärkung der heimischen Arten
Um die Verbreitung des asiatischen Marienkäfers einzudämmen, sollten laut dem Magazin «Schweizergarten» keine Insektizide verwendet werden, weil die heimischen und die invasiven Arten die gleiche ökologische Nische haben und so beide darunter leiden. Ein vielfältiger Garten, mit einheimischen Pflanzen, blühenden Wiesen und artenreichen Stauden, sei der bessere Weg, die heimischen Arten zu schützen und zu fördern.
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