Ein gesunder Garten lebt von einem ausgewogenen Ökosystem. Neben Pflanzen und Boden spielen Nützlinge eine entscheidende Rolle. Diese kleinen Helfer bekämpfen Schädlinge auf natürliche Weise, bestäuben Blüten und verbessern die Bodenqualität. In diesem Artikel erfährst du, wie du die 10 wichtigsten Nützlinge im Garten erkennst – und wie du sie gezielt förderst.

1. Marienkäfer (Familie Coccinellidae)

Erkennungsmerkmal: Rundlicher Körper, meist rot mit schwarzen Punkten. Manche Arten sind jedoch auch gelb mit schwarzen Punkten (Zweiundzwanzigpunkt-Marienkäfer) oder schwarz mit roten Punkten (Farbvariante des Zweipunkt-Marienkäfers).
Nutzen: Marienkäferlarven und ausgewachsene Tiere fressen Blattläuse, Spinnmilben und Schildläuse. Ein einzelner Marienkäfer vertilgt bis zu 100 Blattläuse pro Tag.

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Asiatischer Marienkäfer Der Asiatische Marienkäfer wurde in Gewächshäusern zur Schädlingsbekämpfung eingesetzt und ist von dort auch bei uns entkommen. Seitdem steht er im Verdacht, einheimische Arten zu verdrängen. Der Asiatische Marienkäfer (Harmonia axyridis) erkennt man durch das charakteristische schwarze "W" auf dem weissen Kopfschild. [IMG 3]

2. Florfliegen (Familie Chrysopidae)

Erkennungsmerkmal: Zarte grüne Flügel, goldene Augen, etwa 1–1.5 cm gross. Die Larven haben einen langgestreckten Körper und bringen oft verschiedene Materialien und auch Beutereste zur Tarnung an der Seite an.
Nutzen: Vor allem die Larven der Florfliege gelten als „Blattlauslöwen“ – sie fressen Blattläuse, Thripse und andere Schädlinge.

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3. Schlupfwespen (Familien Ichneumonidae und Braconidae)

Erkennungsmerkmal: Schlanke, oft kleine Wespen. Die Weibchen besitzen oft einen langen, stachelähnlichen Legebohrer, mit dem sie jedoch nicht stechen können.
Nutzen: Schlupfwespen legen ihre Eier in Schädlinge wie Blattläuse oder Raupen. Die Larven entwickeln sich im Wirt und töten ihn dabei.

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4. Ohrwürmer (Forficula auricularia)

Erkennungsmerkmal: Dunkelbraun, mit charakteristischen Zangen am Hinterleib.
Nutzen: Sie fressen Blattläuse, Milben und kleine Raupen. Tagsüber verstecken sie sich gerne in Ritzen oder eigens aufgehängten Tontöpfen. Mit ihren kräftigen Zangen können sie zwar kneifen, sind für den Menschen ansonsten jedoch völlig harmlos.

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5. Raubmilben (Unterordnung Gamasina)

Erkennungsmerkmal: Nur unter der Lupe sichtbar, rötlich gefärbt, schnell beweglich.
Nutzen: Sehr effektive Gegenspieler von Spinnmilben, Thripsen, Trauermücken und Springschwänzen. Besonders hilfreich im Gewächshaus.

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6. Laufkäfer (Familie Carabidae)

Erkennungsmerkmal: Dunkle, metallisch glänzende, oft grosse Käfer, nachtaktiv.
Nutzen: Sie fressen Schnecken, Larven, Engerlinge und andere Bodenbewohner, die den Pflanzen schaden. Viele Laufkäfer sind aufgrund ihrer speziellen Anforderungen an den Lebensraum gefährdet.

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7. Spinnen (verschiedene Arten)

Erkennungsmerkmal: Acht Beine, Netze oder freilaufend unterwegs.
Nutzen: Spinnen sind keine Insekten, aber wichtige Nützlinge. Sie fangen zahlreiche Schadinsekten wie Fliegen, Mücken und Raupen.

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8. Schwebfliegen (Familie Syrphidae)

Erkennungsmerkmal: Ähnlich wie Wespen, aber mit grossen Augen und schwebendem Flugstil. Können nicht stechen.
Nutzen: Ihre Larven fressen Blattläuse, während die erwachsenen Tiere Blüten bestäuben.

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9. Bienen (Apis mellifera und Wildbienen)

Erkennungsmerkmal: Pelziger Körper, gelb-schwarz gestreift. Können meistens stechen.
Nutzen: Unverzichtbar für die Bestäubung vieler Obst- und Gemüsepflanzen. Wildbienen sind besonders wertvoll für seltene Pflanzenarten.

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10. Regenwürmer  (Familie Lumbricidae)

Erkennungsmerkmal: Länglicher, weicher Körper, leben im Boden.
Nutzen: Sie lockern den Boden, verbessern die Bodenstruktur und fördern die Humusbildung. Ihre Ausscheidungen sind natürlicher Dünger.

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So förderst du Nützlinge in deinem Garten

  • Verzichte auf chemische Pestizide: Diese schaden nicht nur Schädlingen, sondern auch den Nützlingen.

  • Biete Lebensräume: Totholz, Laubhaufen, Insektenhotels und Steinmauern schaffen ideale Bedingungen.

  • Pflanze Vielfalt: Kräuter, Wildblumen und einheimische Gehölze locken Nützlinge an.

  • Pflege naturnah: Ein bisschen Wildnis darf sein – das erhöht die Artenvielfalt.