Wildbienengarten
Wer: Familie Schauwecker
Wo: Wollishofen, Kanton Zürich
Was: 300 m2 Garten


Das Summen der Wildbienen und der blaue See im Hintergrund: Der Wildbienengarten von Familie Schauwecker liegt im Quartier Wollishofen in der Nähe des Zürichsees. Im steilen Garten wachsen über 500 Arten auf rund 300 Quadratmetern. Bienen sind die Leidenschaft des 38-jährigen Umweltingenieurs Yannick Schauwecker. Lieblingspflanzen hat er hingegen keine: «Jede Jahreszeit hat seinen eigenen Star.» Momentan finde er den gelben, blühenden Geissklee schön. Das Ziel seines Gartens ist, dass das ganze Jahr über etwas blühe, so hätten die Bestäuber immer etwas zu futtern.

Der Garten wird seit mehr als 30 Jahren von der Familie gepachtet. Seit über 15 Jahre gestalte Yannick Schauwecker ihn aktiv mit. Zu Beginn war es nur ein kleiner Teil entlang des Weges, daneben eine steile Weide. Schauwecker begann damit, einen Teil der Weide zu begradigen, kleine Wege und Treppen aus Stein zu machen und den Naturgarten auszuweiten. Mittlerweile wachsen in seinem Garten nicht nur Natternköpfe und Eselsdisteln, sondern überall sind Strukturen verteilt. Viel Wert wird auf Holz in allen Verrottungsstadien gelegt – nichts verlasse den Garten, alles werde irgendwo wiederverwendet. Sein Credo: «Möglichst viel auf einem Haufen», denn alles habe einen ökologischen Nutzen.

Rund um den grossen Naturgarten gibt es noch einen Gemüsegarten mit Zucchetti, Tomaten, aber auch grossen Feigen- und Kiwi-Bäumen und gleich beim Eingang begrüssen zwei kleine Teiche mit Seerosen die Besucher. Sobald eine Struktur von den Bewohnern des Gartens angenommen wurde, kann sich Yannick Schauwecker nicht mehr davon trennen. So wurde auch ein Strohhaufen, den er eigentlich zum Mulchen nutzen wollte, von Blindschleichen in Beschlag genommen. Am unteren Ende des Gartens befindet sich sein Sitzplatz mit grossem Regenwassertank. Für die Wasserversorgung des Gartens hat er eine eigene Pumpe gebaut. Diese funktioniert mit Hangdruck und wird mit dem Strom eines einzigen Solarpanels auf dem Dach des Gartenhauses betrieben.

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5 Fragen an Familie Schauwecker

1. Biodiversität bedeutet für mich …

… Vielfalt des Lebens. Ich bin aber auch offen für nicht heimische Pflanzen, solange sie nicht zu den invasiven Neophyten gehören. Die Gelbe Skabiose ist beispielsweise sehr wichtig für Bienen.

2. Was ist Ihr Lieblingstier / Ihre Lieblingspflanze im Projekt?

Meine Lieblingspflanze ist von der Jahreszeit und meiner Stimmung abhängig. Die Holzbiene ist aber klar mein Lieblingstier. Sie ist spezialisiert und wenn sie sich in den Nistmöglichkeiten des Gartens ansiedelt, ist das immer toll.

3. Was war das Aufwendigste an Ihrem Projekt?

Wirklich aufwendig waren die Wege und die Plätze. Es ist sehr steil und gewisse Zonen eben zu machen, war anstrengend. Die Strukturen sonst sind fliessend entstanden.

4. Welche künftigen Projekte sind geplant?

Die Artenvielfalt im Garten soll noch höher werden, darauf liegt der Fokus. Die Wege müssen aber auch wieder aufbereitet werden, zudem möchten wir das Dach unseres Gartenhauses Hôtel Paradiso verstärken.

5. Tipps für Anfänger?

Zu Beginn Sträucher pflanzen und früh überlegen, wie gross diese werden können. Die Standortwahl ist entscheidend. Zudem empfehle ich Totholz im Garten, so hat man auch ohne Pflanzen Strukturelemente. Natternköpfe und Glockenblumen sind zudem super für Wildbienen.


Ein Preis für Biodiversität

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Der «Goldene Schmetterling» ist ein TierWelt-Preis für Biodiversität, der 2024 zum zweiten Mal an eine Privatperson verliehen wird, die sich aktiv um die Förderung der Artenvielfalt rund um ihr Haus kümmert.

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