Die Familie Schauwecker hat etwas Einzigartiges geschaffen: ein Wildbienenparadies mitten in der Stadt Zürich. Auf 300 Quadratmetern wachsen über 500 verschiedene Pflanzenarten. Das Herz von Yannik Schauwecker schlägt für Wildbienen. Der Naturgarten des 38-jährigen Umweltingenieurs soll seinen Lieblingen das ganze Jahr über Futter bieten. Seit über 30 Jahren pachtet die Familie den Garten, seit 15 Jahren arbeitet Yannik Schauwecker aktiv mit. Nun gewann er die Gunst der Tierwelt-Leser und holte sich beim Voting den Biodiversitäts-Award als Publikumsliebling. Wir gratulieren!

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Wildbienenparadies in Wollishofen

Der weitläufige Natur- und Nutzgarten im Zürcher Quartier Wollishofen erfordert viel Aufwand: Zu Beginn bestand der Garten nur entlang des Weges, daneben lag eine steile Weide, von der er einen Teil terrassierte, um den Naturgarten auszuweiten. Diesen durchzog er mit kleinen Wegen und Treppen aus Steinen, die alle aus dem Familiengarten stammen. Im kleinen Stadtparadies wachsen Natternköpfe und Eselsdisteln und überall sind Strukturen verteilt. Viel Wert legt der Umweltingenieur auf Holz in allen Verrottungsstadien – nichts verlässt den Garten, alles wird irgendwo wiederverwendet. Sein Credo lautet: «Möglichst viel auf einem Haufen, denn alles hat einen ökologischen Nutzen.»

«GOLDENER SCHMETTERLING»
Familie Schauwecker: Wildbienengarten
Donnerstag, 22. August 2024
Rund um den grossen Naturgarten zieht sich ein Gemüsegarten mit Zucchetti, Tomaten, aber auch grossen Feigen- und Kiwi-Bäumen. Gleich beim Eingang begrüssen zwei kleine Teiche mit Seerosen die Besucher. Eine selbst gebaute Wasserpumpe versorgt den ganzen Garten mit Regenwasser. Sie funktioniert mit Hangdruck und wird mit dem Strom eines einzigen Solarpanels betrieben. Unter den 500 verschiedenen Pflanzenarten seines Gartens habe er keine Favoriten «Jede Jahreszeit hat ihren eigenen Star», meint der 38-Jährige.

Vielfalt und gutes Essen

Biodiversität bedeutet für Yannik Schauwecker «Vielfalt des Lebens». Die nächsten Projekte sollen genau diesem Leitprinzip folgen: Die Artenvielfalt im Garten will er noch vergrössern. Mit dem Preisgeld möchte er die Bewässerung erneuern. Doch auch die Familie darf nicht zu kurz kommen: Der Gewinn soll bei einem leckeren Abendessen gefeiert werden. Und es fällt ihm nicht ganz leicht, der Publikumsliebling zu sein, «es gab auch noch andere tolle Projekte, die biodiversen Lebensraum schaffen. Trotzdem freue ich mich natürlich über den Gewinn.»