Insektenparadies auf dem Dach
Wer: Maja und Oliver Hüftle, 56 und 57 Jahre alt
Wo: Zetzwil, Kanton Aargau
Was: 24m2 Magerwiese


Das Ziel von Maja und Oliver Hüftle ist es, der Natur rund um ihr Haus so viel Raum zu geben wie nur möglich. Als das Dach bei ihrer Einfahrt erstellt werden sollte, entschieden sie sich deshalb dazu, aus dessen Oberfläche ein regelrechtes Paradies für Insekten zu schaffen.

Nach viel Recherchearbeit fiel für den Dachbelag die Wahl auf ein Spezialsubstrat aus recyceltem Ton und etwas beigemischter Erde. Nach weiteren Stunden des sorgsamen Studiums von Biodiversitätsratgebern wurde fleissig ausgesät und angepflanzt. «Ich wollte eine Kombination von Pflanzen, die von möglichst früh im Frühling bis spät in den Herbst Nahrung für die Bienen bietet», erklärt Maja Hüftle. Mittlerweile spriesst auf den 24 m2 eine Vielzahl von ökologisch wertvollen Pflanzen wie die Dunkle Königskerze, das Feld-Löwenmaul, der Muskatellersalbei, der Scharfe Mauerpfeffer, Horn-, Wund- und Hopfenklee, das Sonnenröschen und viele mehr. Besonders die blauen Blüten des Natternkopfes sind sehr beliebt bei allerlei kleinen und grossen Wildbienen.

«Es ist einfach herrlich!», frohlockt Maja Hüftle, die von der Terrasse beste Sicht hat auf dieses Naturschauspiel. «Wenn ich so viele verschiedene Wildbienen hier sehe, könnte ich platzen vor Glück!» Auch ihr Mann Oliver, der das neue Dach selbst gebaut hat, ist sichtlich zufrieden mit dem Ergebnis – und hat Lust auf mehr! «Als wir hierhin kamen, war alles noch voller Beton, doch ich entferne nach und nach alles, was wir nicht brauchen, um der Natur noch mehr Platz zu bieten.»

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5 Fragen an Maja und Oliver Hüftle

1. Biodiversität bedeutet für uns …

… dass die Natur so wachsen kann, wie sie es möchte und nicht so, wie wir Menschen wollen und es für «aufgeräumt» empfinden.

2. Was ist Ihr Lieblingstier / Ihre Lieblingspflanze im Projekt?

Ich liebe alle Insekten und alle Lebewesen. Das Taubenschwänzchen ist aber eines meiner Lieblinge.

3. Was war das Aufwendigste an Ihrem Projekt?

Die Recherchearbeit war sehr aufwendig. Denn es galt herauszufinden, welches Substrat ideal ist für die Ruderalfläche, wo wir dieses herbekommen und welche Pflanzenkombinationen den Insekten möglichst lange Nahrung bieten.

4. Welche künftigen Projekte sind geplant?

Als Nächstes würden wir unseren Balkon gerne wildbienenfreundlicher machen, damit sie noch mehr Nahrung und auch Nistplätze finden. Dazu bauen wir ihnen Regale mit Schilfmatten, damit möglichst viele verschieden grosse Wildbienen dort ein Zuhause finden.

5. Tipps für Anfänger?

Informieren Sie sich im Zweifelsfall bei einem Naturgärtner oder auch bei uns. Bringen Sie den Mut auf, damit anzufangen, denn es lohnt sich!


Ein Preis für Biodiversität

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Der «Goldene Schmetterling» ist ein TierWelt-Preis für Biodiversität, der 2024 zum zweiten Mal an eine Privatperson verliehen wird, die sich aktiv um die Förderung der Artenvielfalt rund um ihr Haus kümmert.

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