König der Alpen
Neue Studie: Bartgeier im Aufwind
Die Population des Bartgeiers in den Alpen könnte sich in den nächsten zehn Jahren verdoppeln. Das geht aus einer neuen Studie hervor. Doch noch ist es zu früh zum Aufatmen: Todesfälle durch Kollisionen, Vergiftungen, Abschüsse und Störungen sollten weiterhin unbedingt verhindert werden.
Die Vogelwarte, die Stiftung Pro Bartgeier und die Abteilung Conservation Biology der Universität Bern haben eine Studie durchgeführt, um die Demografie des Bartgeiers in den Alpen besser zu verstehen. Was besonders erfreulich ist: Die Studie geht davon aus, dass sich unter den aktuellen Bedingungen die Alpenpopulation in zehn Jahren verdoppeln wird.
Diese Zunahme ist aber nicht gesichert, schreiben die Organisationen in einer Medienmitteilung: Schon bei nur neun zusätzlichen Todesfällen pro Jahr schrumpft der Bestand bereits wieder. Darum ist es besonders wichtig, potenzielle Todesursachen zu beseitigen. Dazu gehören Kollisionen mit Leitungen und Windenergieanlagen, Vergiftungen, illegale Abschüsse sowie Störungen am Brutplatz.
Erfolgreiche Wiederansiedlung
Früher als «Lämmergeier» verschrien, wurde der Bartgeier Anfang des 20. Jahrhunderts in den Alpen ausgerottet. Zu Unrecht, denn mittlerweile weiss man, dass er ein harmloser Aasfresser ist. 1986 startete die Wiederansiedlung in den Alpen. Die erste erfolgreiche Brut in freier Wildbahn wurde 1997 verzeichnet.
Durch die Wiederansiedlung des Bartgeiers in den Alpen ist es gelungen, eine sich selbst erhaltende Population mit hohem Fortpflanzungserfolg und hoher Überlebenswahrscheinlichkeit zu etablieren. Mittlerweile leben wieder rund 350 Bartgeier in den Alpen. Um den fragilen Riesen in unserer Bergwelt auch in Zukunft bestaunen zu können, gilt es, ihm Sorge zu tragen.
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