Es ist ein Elend: Sind die Amphibien in der Nacht zusammen in grossen Zügen auf Strassen unterwegs, steuern sie oft in den sicheren Tod, wenn Fahrzeuge nicht rechtzeitig abbremsen. Um solche Malheurs zu verhindern, werden seit den 70er Jahren in der Schweiz an diversen Stellen Rettungsaktionen für Frösche, Kröten & Co durchgeführt, zumal deren Bestand bereits stark gefährdet ist. Ab Mitte Februar sichern freiwillige Helfende gefährliche Strassenabschnitte mit Amphibienzäunen, vergraben Fangkübel, tragen die Tiere mindestens einmal täglich über die Strassen und bestimmen Art und Geschlecht.

Doch weil nicht alle potenziell gefährlichen Stellen gesichert sind, bleibt der Aufruf der Koordinationsstelle für Amphibien- und Reptilienschutz in der Schweiz brandaktuell. Sie bittet sämtliche Verkehrsteilnehmende, Abschnitte mit Amphibienwanderungen zu den Wanderzeiten zu meiden und Umfahrungswege zu benutzen oder diese im Schritttempo (< 30 km/h) zu passieren.

Rette sich, wer kann

Laut der Koordinationsstelle für Amphibien- und Reptilienschutz in der Schweiz (karch) sind im Moment in der ganzen Schweiz rund 1900 Strassenabschnitte bekannt, über die Amphibienwanderrouten führen. Einige davon weisen fixe Unterführungen auf, die meisten werden jedoch von freiwilligen Helfenden betreut. Rund 220 Helfergruppen, die jährlich über 270'000 Amphibien über die Strasse tragen und damit retten, übermitteln der karch regelmässig ihre Fangstatistiken.

Und doch steht nicht alles zum Besten: An einigen problematischen Stellen würden immer noch keine Massnahmen ergriffen, moniert die Fachstelle. Und da ist noch ein weiteres Problem: An gewissen Standorten fehlt es an zupackenden Händen. Bei welchen Zugstellen noch Unterstützung notwendig ist, zeigt die Datenbank Amphibienwanderung. [IMG 2]