Ein Raubtier im Porträt
Wer hat Angst vor dem bösen Wolf?
Kaum ein Tier polarisiert so sehr wie der Wolf. Für die einen stellt er den Inbegriff der Natur dar, für andere eine Bedrohung. Das Raubtier selbst kümmert dies wenig: Es braucht lediglich Nahrung und Schutz zum Leben. Und beides findet es in der Schweiz zur Genüge.
«Wer hat Angst vor dem bösen Wolf?» Ein Kind nimmt die Position des Jägers ein und ruft die Frage laut heraus. Die Antwort der Mitspieler folgt sogleich: «Niemand!» Sie rennen davon, der Wolf hinterher. Das eigentlich harmlose Kinderspiel trägt doch eine klare Botschaft: Vor dem Wolf muss man sich in Acht nehmen.
Der schlechte Ruf des Raubtiers kommt bereits in der Bibel vor, wo Jesus vor falschen Propheten warnt, die «in Schafskleidern zu euch kommen, inwendig aber sind sie reissende Wölfe». Auch den Erzählungen der Gebrüder Grimm wird eine Rolle zugesprochen, wenn es um den Verruf des Wolfes geht. Sowohl das Rotkäppchen als auch die sieben Geisslein sollen sich vor dem Ungeheuer in Acht nehmen.
Aber es gibt auch etliche Geschichten, in denen der Wolf positiv dargestellt wird: Im «Dschungelbuch» von Rudyard Kipling etwa wird das Findelkind Mowgli von Wölfen aufgenommen und in deren Familienbund integriert.
Dieser kurze Blick in die Literatur zeigt, wie ambivalent unser Verhältnis…
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