Die Brutzeit hat begonnen, eine Zeit, in der die Vögel ausreichend Ruhe zum Brüten brauchen. Das schöne Frühlingswetter lockt auch uns Menschen hinaus und lädt zu allerlei Freizeitaktivitäten ein. Allein unsere Anwesenheit in der Natur kann jedoch die Vögel und ihr Brutgeschäft stören. Um unseren Einfluss auf die Natur zu reduzieren, sollten wir uns mit Respekt in die Natur begeben. Das heisst: Geltende Regeln beachten, auf markierten Wegen bleiben und Hunde an der Leine führen.

Da viele Vögel unsere Anwesenheit als Gefahr wahrnehmen, müssen sie aufmerksamer sein und können sich nicht lebenswichtigen Aktivitäten wie der Jungenaufzucht oder der Nahrungsaufnahme widmen. Gesteigert wird dies, wenn eine Person von einem Hund begleitet wird und sich die Fluchtdistanz noch vergrössert. Vögel können sich zwar bis zu einem gewissen Grad an Menschen mit Hunden gewöhnen, wenn sich diese an Wege halten.

Stilles Sterben

Unvorhersehbare Störungen wie freilaufende Hunde, die sich abseits der Wege aufhalten, sorgen dagegen bei den Vögeln für starke Fluchtreaktionen und sind im schlimmsten Fall dafür verantwortlich, dass ein Vogel ein Gebiet komplett verlässt. Dies geschieht oft still und leise, ohne dass wir etwas davon mitbekommen, weshalb das Problem oft nicht als solches wahrgenommen wird.

In der Schweiz sind davon alle Lebensräume betroffen, besonders aber Feuchtgebiete. 90 Prozent aller Moore sind seit 1850 zerstört worden und weniger als die Hälfte aller Fliessgewässer sind in einem naturnahen Zustand. Werden die kleinen Überreste dieser Lebensräume auch noch durch Störungen weiter verkleinert, gefährdet dies das Überleben bereits bedrohter Arten wie der Purpurreiher. Im Kulturland, im Wald und in den Bergen sind besonders am Boden brütende Arten betroffen. In vielen Kantonen gibt es Gesetze zur Leinenpflicht. Entscheidend aber ist, dass wir Menschen uns konsequent daran halten, zum Wohl unserer gefiederten Freunde und der ganzen Natur.