Von Bären und ausgestorbenen Vögeln
Im Naturmuseum St. Gallen
Naturhistorische Museen locken mit interessanten Sammlungen. Zum Beispiel das Naturmuseum St. Gallen. Bärenhöhle, einheimische und tropische Vogelwelt oder die Berge lassen sich auch an der Wärme erkunden.
Gerade im Winter an kalten oder nassen Tagen sind Naturhistorische Museen ideale Alternativen zu Ausflügen draussen. Es gibt sie in zahlreichen Schweizer Städten (siehe Liste) von gross und vielfältig wie in Bern bis zu klein und historisch wie in Schaffhausen. Fast alle haben einen Fokus auf der einheimischen Tierwelt.
Naturhistorische Museen der Schweiz
Aargau, Naturama
Basel, Naturhistorisches Museum
Bern, Naturhistorisches Museum
Chur, Bündner Naturmuseum
Delémont, Jurassica
Frauenfeld, Naturmuseum Thurgau
Fribourg, Naturhistorisches Museum
Genf, Muséum d’Histoire naturelle
Lausanne, Musée cantonal de Zoologie
La Chaux-de-Fonds, Muzoo (kleines Naturhistorisches Museum beim an Zoo)
Lugano, Museo cantonale di storia naturale
Luzern, Natur-Museum
Neuchâtel, Musée d’Histoire naturelle
Olten, Naturmuseum
Schaffhausen, Museum Stemmler
Sion, Musée de la Nature du Valais
Solothurn, Naturmuseum
St. Gallen, Natur-Museum
Winterthur, Naturmuseum
Zürich, Zoologisches Museum
Vogelarten bestimmen
Wer hat denn schon alle Mäusearten der Schweiz gesehen oder kennt die Unterschiede von Rohrsängern? In Naturhistorischen Museen schlüpfen sie nicht rasch weg in ihr Erdloch oder fliegen zwischen Halmen davon. Da können sie aus nächster Nähe bewundert und verglichen werden. So wie etwa im Naturmuseum St. Gallen. In einem Saal mit einem Relief der Schweiz befinden sich ausserdem zahlreiche Schweizer Vogelarten. Eine gute Übung, sie zu bestimmen und nachher nachzulesen, ob man richtig lag.
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Krokodil kam vor 400 Jahren nach St. Gallen
Das Naturmuseum St. Gallen hat eine lange Geschichte. Nach verschiedenen Stationen wurde 2016 der Neubau eröffnet. Bereits vor 400 Jahren kam das erste Objekt in die Sammlung der Ostschweizer Stadt, nämlich ein Nilkrokodil. 1623 erhielt es die Stadtbibliothek Vadiana durch den Stadtrichter und Stadthauptmann aus Rebstein, Daniel Studer, geschenkt. Studer wiederum hat es vom St. Galler Bürger Ulrich Kromm (1587 – 1637) erworben, der es aus Ägypten in die Schweiz gebracht hatte. Kromm hat sich zweimal in Ägypten aufgehalten. Das Krokodil kann gleich beim Museumseingang im Bereich der Cafeteria bewundert werden.
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Bären, die keine sind
Im ersten Stock lockt eine Ausstellung zu Bären. Gerade im Kanton St. Gallen spielt der Bär eine wichtige Rolle als Wappentier der Stadt. Zudem wurden im Drachenloch, einer Höhle oberhalb von Vättis im Kanton St. Gallen, Knochen von Höhlenbären gefunden. Nebst archäologischen Hinweisen und Darstellungen zum Braunbär werden andere Bärenarten ausgestellt und solche, die keine sind.
Von Bärtierchen und Koalabären
So gibt es Bärtierchen, Bärenkrebse und Bärenspinner. Bärtierchen sind weniger als einen Millimeter gross und leben im Wasser oder in feuchten Gebieten. Auch Bärenkrebse sind Meeresbewohner, Bärenspinner gehören zu den Insekten. Koalabären sind eigentlich Beuteltiere, auch wenn sie Bären genannt werden, und südamerikanische Ameisenbären gehören zu den Zahnarmen.
Wandertaube und Karolinasittich
Der Vielfalt an Tropentieren ist ein anderer, kleinerer Ausstellungsbereich gewidmet. Dort ist ein seltenes Exemplar des Spix-Aras ausgestellt. Diese Art wurde erst 2023 aus Volierenbeständen wieder in ihre brasilianische Heimat ausgewildert. Sie galt bisher als ausgestorben. Nicht wieder zum Leben erweckt werden, können die Wandertaube und der Karolinasittich. Die beiden Arten der USA kamen einst in den Südstaaten in grosser Anzahl vor, wurden aber hauptsächlich schon im 19. Jahrhundert von Siedlern ausgerottet. Die Wandertaube unternahm in riesigen Schwärmen, die wie Wolken wirkten, grosse Züge bis in nördliche Bundesstaaten. Auf alten Illustrationen sind diese Taubenwolken eindrücklich dargestellt.
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Lebendgebärendes Alpen-Rispengras
Der Kanton St. Gallen ist von Bergen geprägt. Darum bringt eine vielfältige Ausstellung Besonderheiten der Alpenwelt näher. So wie das Alpen-Rispengras. Während sich die meisten Pflanzen über Samen, die auf die Erde fallen, vermehren, entwickelt das Alpen-Rispengras bereits an der Mutterpflanze junge Pflänzchen. Fallen sie auf den Boden, schlagen sie sofort Wurzeln und beginnen zu wachsen. Darum bezeichnen Botaniker diese Grasart als lebendgebärend. Diese an hohe Zonen angepasste Grasart treibt bereits sechs Tage nach der Schneeschmelze Blätter aus. Nach gut zwei Wochen blüht die Pflanze schon.
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Naturmuseum St. GallenRorschacher Strasse 263
9016 St. Gallen
Tel. 071 243 40 40
Naturmuseum St. Gallen
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag, 10 bis 17 Uhr, Mittwoch bis 20 Uhr, Erwachsene Fr. 12.00, zu erreichen per Bus Nr. 1 Fahrtrichtung Stephanshorn, vom Hauptbahnhof aus bis Station «Naturmuseum».
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