Das Lagerfeuer ist längst abgebrannt, der Grill kühlt aus, und man sitzt bei einem Gläschen Wein noch draussen auf der Terrasse oder auf dem Zeltplatz unter dem wolkenfreien Himmel. Ein Blick zu den Sternen lässt einen klein und bedeutungslos in den unendlichen Weiten des Universums erscheinen. Und doch hat der Sternenhimmel etwas Romantisches und Mystisches.

Früher glaubten die Menschen, dass Sterne kleine Lichtpunkte am Himmel seien, die von Göttern oder übernatürlichen Wesen geschaffen wurden. In vielen Kulturen wurden Sterne mit Mythologien und Geschichten verbunden. Einige Kulturen betrachteten Sterne als Gottheiten oder himmlische Wesen, während andere sie als Seelen Verstorbener interpretierten.

Mit dem Fortschritt des wissenschaftlichen Wissens und der Entwicklung der Astronomie haben sich die Vorstellungen über Sterne jedoch verändert. Heutzutage wissen wir, dass Sterne riesige, leuchtende Gaskugeln sind, die hauptsächlich aus Wasserstoff und Helium bestehen. Sie entstehen durch die Gravitationskraft, die das Gas in den interstellaren Wolken zusammenzieht und dadurch eine Kernfusion auslöst, bei der Wasserstoff zu Helium verschmilzt und dabei enorme Mengen an Energie freigesetzt werden.

Planeten und Sternbilder im Juni

Mit etwas Glück kann man sogar Planeten mit blossem Auge sehen. Im Juni steht der rötlich schimmernde Mars abends ganz im Westen, etwas nördlich daneben die Venus. Am Morgen erscheinen dann Jupiter im Osten und der Saturn im Südosten. Östlich neben Mars und Venus ist das Sternbild Löwe («Leo») zu erkennen, dessen mit einer imaginären Linie verbundenen Sterne etwas an einen liegenden Löwen erinnert.

Etwas weiter nord-östlich befindet sich der Grosse Bär («Ursa Major»), bestehend aus vier zu einem Viereck angeordneten Sternen und drei Sternen als eine Art Schwanz. Noch etwas weiter nord-östlich befindet sich sein kleiner Bruder, der kleine Bär («Ursa Minor») mit einer ähnlichen Form. Als letzter der drei Sterne an seinem Schwanz ist der helle Polarstern zu erkennen. Er markiert den geographischen Norden und dient Wanderern und Seefahrern schon seit Urzeiten als wichtiger Anhaltspunkt bei der nächtlichen Orientierung.

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Gegen Osten kann man das Sternbild des Schwans («Cygnus») und des Herkules («Hercules») erkennen, dazwischen das kleine Sternbild der Leier («Lyra»). In der Mitte zwischen Ost und West stehen in südlicher Richtung die Sternbilder der Waage («Libra») und der Jungfrau («Virgo»). Ganz im Norden befindet sich eines der bekanntesten Sternbilder des Sommers, die Kassiopeia («Casiopeia»), deren fünf Hauptsterne ein markantes W oder M am Himmel bilden.

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Das bekannteste Sternbild ist sicher der Orion, der als eine Art Kreuz mit einem Gürtel aus drei Sternen hell am Himmel erstrahlt. Als typisches Wintersternbild müssen wir auf ihn im Sommer jedoch verzichten. Sobald die Erde jedoch auf der anderen Seite der Sonne steht, ist das Sternbild in kalten, wolkenlosen Nächten wieder markant am Himmel zu sehen.

Karten des aktuellen Sternenhimmels findet man unter anderem auf der Website des Planetariums SIRIUS.