«Die vier kleinen Töchter von Mommy, der Galapagos-Schildkröte, haben gerade ihr öffentliches Debüt im Reptilien- und Amphibienhaus gegeben, um die 93-jährige Anwesenheit von Mama im Zoo zu feiern», schreibt der Philadelphia Zoo in einem Instagram-Post, der die ersten Bilder der vier jungen Schildkröten zeigt. Es handelt sich um vier noch unbenannte, weibliche Jungtiere. Über ihre Namen läuft aktuell eine Online-Abstimmung.

[EXT 1]

In der mehr als 150-jährigen Geschichte des Philadelphia Zoos ist die Geburt der Schildkrötenbabys eine Premiere – zumal ihre Eltern die beiden ältesten Zoo-Bewohnenden sind. Das Alter beider Elterntiere wird auf rund 100 Jahre geschätzt. Die Ankunft von Mommy im US-Tierpark jährte sich genau am 23. April zum dritten Mal. Auch Vater Abrazzo ist beinahe 100 Jahre alt. Allerdings lebt er erst seit 2020 in Philadelphia. Zuvor war ein Zoo im US-Bundesstaat South Carolina sein Zuhause.

Das erste Ei war bereits am 27. Februar geschlüpft, in den kommenden Wochen folgten drei weitere. Bei der Geburt wogen die Jungtiere zwischen 70 und 80 Gramm, was ungefähr dem Gewicht eines Hühnereis entspricht. 

[EXT 2]

Die Jungtiere werden im Rahmen des Zuchtprogramms der Association of Zoos and Aquariums aufgezogen, das darauf abzielt, den Erhalt der vom Aussterben bedrohten westlichen Santa-Cruz-Galapagos-Schildkröte zu sichern und die genetische Vielfalt zu fördern. «Die Vision des Philadelphia Zoos ist es, dass diese Jungtiere in 100 Jahren Teil einer blühenden Population von Galapagos-Schildkröten auf unserem gesunden Planeten sein werden», erklärt Zooleiterin Jo-Elle Mogerman gegenüber NBC News.

Galapagos-Riesenschildkröten gelten als stark bedroht und sind auf der Liste des Washingtoner Artenschutzabkommens auf der höchsten Schutzstufe gelistet. Seit 1960 wird auf den Galapagos-Inseln ein Artenschutzprojekt betrieben, durch das bereits über 2.500 Jungtiere nachgezogen und im Alter von drei bis fünf Jahren erfolgreich ausgewildert wurden. Neben dem Menschen stellen vor allem Schweine, Ziegen, Ratten, Katzen und eingeschleppte Pflanzen, die die einheimische Flora verdrängen und so die Nahrungsgrundlage der Riesenschildkröten zerstören, eine Bedrohung für die Art dar.

Galapagos-Schildkröten werden nicht nur im Philadelphia Zoo gehalten, sondern auch in mehreren europäischen Tierparks. In der Schweiz können sie im Zoo Zürich und im Tropiquarium de Servion (VD) bestaunt werden.