Weit oben in 25 Metern Höhe, ein waagrecht wachsender Ast in einer Baumkrone bildet die perfekte Bühne für eine aussergewöhnliche Tanznummer: Ein Grosser Paradiesvogel flattert in der Dämmerung darauf, ein zweiter kommt hinzu. Dann treffen die Sonnenstrahlen wie Scheinwerfer die Bühne – das Schauspiel ist nun in vollem Gange. Grosse Paradiesvögel plustern ihre seidenen Federn zu einem Schweif, strecken ihre rostbraunen Schwingen, recken die Köpfe und rufen kehlig schrill in den Morgen der Aru-Inseln, einer indonesischen Inselgruppe südlich vor dem westlichsten Zipfel der Insel Neuguinea.

Als ein bräunliches Weibchen auftaucht, geraten sie schier in Ekstase. Sobald es sich einem Männchen nähert, wird der Werbende still, kehrt ihm den Rücken zu, schlägt wie wild mit den Flügeln, krümmt sich und plustert den seidigen Schweif wie einen losspeienden Zuckerstock auf. Die Choreografie endet mit der kurzen Begattung. Dann versucht das Männchen von Neuem, ein Weibchen zu beeindrucken.

Sie…

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