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Nach 400 Jahren wieder Waldrapp-Nachwuchs in der Schweiz
Lange brütete hierzulande kein wildes Waldrapp-Paar mehr. Nun sind in Rümlang ZH mitten im Industriegebiet zwei Küken geschlüpft.
Mit den strubbeligen Nackenfedern und dem langen gebogenen Schnabel hat der Waldrapp ein spezielles Aussehen. Er wurde im 17. Jahrhundert in Europa bis zur Ausrottung gejagt und gegessen. Nur dank Wiederansiedlungsprojekten in Österreich und Süddeutschland ist der Vogel auch wieder zurück in der Schweiz.
Wichtige Rolle der Zoos
Knapp 100 Jahre ist es her, seit europäische Zoos mit der Waldrapp-Haltung begannen. Dank ihnen existiert heute eine gesicherte Reserve-Population in menschlicher Obhut. Obwohl die Zoos regelmässig Jungvögel in das europäische Auswilderungsprojekt schicken, ist die Population noch nicht selbsterhaltend. Der Waldrapp gilt nach wie vor als gefährdet, in der Schweiz sind die streng geschützt.
Brut mitten in der Industrie
Dass nun nach einer Ewigkeit wieder wilde Waldrapp-Küken in der Schweiz geschlüpft sind, ist Weibchen «Rupert» und Männchen «Enea» zu verdanken. Sie sind Erstbrüter und wurden als Teil der Waldrapp-Kolonie im deutschen Überlingen am Bodensee ausgewildert. Sie sind im Frühjahr aus dem Wintergebiet in der Toskana zurückgekehrt. Allerdings haben sie nicht, wie andere Paare dieser Kolonie, in ihrem angestammten Brutgebiet in Überlingen gebrütet, sondern den Weg hierher gefunden.
In der Zürcher Gemeinde Rümlang bauten die Tiere ihr Nest auf einem Fenstersims mitten im Industriegebiet zwischen schweren Motorrädern.
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Einblick dank Livestream
Damit alle Interessierte einen Live-Einblick in die Aufzucht der Waldrapp-Jungtiere in Rümlang erhalten, hat der Zoo Zürich in Zusammenarbeit mit dem Waldrappteam eine Webcam installiert, wie er mitteilt. Zu jeder Tages- und Nachtzeit kann beobachtet werden, wie sich das Waldrapp-Elternpaar um seinen Nachwuchs kümmert.
Link zur Webcam: zoo.ch/waldrapp
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