Für gewöhnlich hängt die Müttersterblichkeit bei Primaten eng mit der Kopfgrösse des Fötus zusammen. Auch bei den Menschen sterben ohne medizinische Hilfe noch heute viele Frauen bei der Geburt ihres Kindes.

Makaken weisen ein ähnliches Becken-Kopf-Verhältnis auf wie der Mensch. Wie ein internationales Forschungsteam unter der Leitung Wiener Universitäten nun herausfand, gibt es bei den semi-freien Japanmakaken am Affenberg in Kärnten trotzdem keine geburtsbedingte Müttersterblichkeit. Die Gründe für dieses Phänomen sind noch nicht gänzlich geklärt.

Laut dem Informationsdienst Wissenschaft (idw) vermuten die Forschenden aber, dass der Beckengürtel und die Beckenbodenmuskulatur bei Makaken im Vergleich zu Frauen während der Geburt eine grössere Flexibilität aufweisen.

Die beschriebenen Geburten haben gezeigt, dass gebärende Primaten vor allem stehende und hockende Positionen wählen. Damit nutzen sie die Flexibilität des Beckens vermutlich ideal aus. Die Beobachtungen könnten künftige Studien dazu inspirieren, die Bewegungsfreiheit bei physiologischen Geburten besser zu untersuchen.