«Rauhaardackel verlieren die Unterwolle nicht von selbst, ihr Fell muss regelmässig getrimmt werden», rieten mir diverse Hundekenner. Als die warmen Tage näher rückten, sich Friedas Fell zu verändern begann und sie sich immer häufiger ausgiebig kratzte, fand ich, dass die Zeit nun wohl reif war, für den ersten Besuch im Hundesalon. Nachdem ich einen Termin vereinbart hatte, bekam ich diverse Schauergeschichten von traumatisierten oder gar leicht verletzten Hunden zu hören. Kein Wunder also war ich beim Hinweg zur Hundecoiffeuse ganz schön aufgeregt und diverse Fragen schwirrten mir durch den Kopf: Wird sich Frieda wehren? Wird sie Angst bekommen und sich danach weigern, je wieder einen Hundesalon zu betreten? Würde ich sie tatsächlich, wie mit der Coiffeuse verabredet, allein im Salon lassen können, oder wäre es nicht viel gescheiter darauf zu bestehen, die ganze Zeit über anwesend zu sein?

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Willkommenes Beauty-Treatment

Doch kaum waren wir im Salon angekommen und von Frau Kleeb nett in Empfang genommen worden, bemerkte ich, dass meine Sorgen unbegründet waren. Frieda fühlte sich bereits bei den ersten Strichen mit dem Trimmmesser sichtlich wohl auf dem Trimmtisch. Sie sass ruhig da und verdrehte wohlig ihre Äuglein. So konnte ich die beiden Damen guten Gewissens für rund zwei Stunden allein lassen.

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Und mein gutes Gefühl sollte mich nicht täuschen. Bei meiner Ankunft lobte die Hundecoiffeuse die neue Kundin über alle Massen. Ganz geduldig hätte sie das Trimmen, Baden, Krallenschneiden und Ohrenputzen über sich ergehen lassen. Nur beim Föhnen hätte Frieda kurz etwas argwöhnisch drein geschaut. «Für den ersten Coiffeurbesuch hat sich die Dackeldame mehr als tapfer geschlagen, manchmal sind ihr vor lauter Entspannung sogar die Äuglein zugefallen», so Martina Kleeb. Dies ist sicherlich auch auf den geduldigen und vorsichtigen Umgang der Hundecoiffeuse und die schmackhaften Leckerlis zurückzuführen.

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Zum Abschied liess sich Frieda wohlig auf den Boden plumpsen und von ihrer Coiffeuse den Bauch kraulen. Angst, dass sie sich beim nächsten Besuch in etwa einem halben Jahr weigern würde, den Salon zu betreten, brauche ich wohl definitiv keine zu haben.