Der Tod gehört wie das Leben zur Natur. Im Kreislauf des Lebens ist er sogar essenziell. Dass viele Pilz- und Käferarten Totholz benötigen, ist hinreichend bekannt. Doch auch tote Tiere nehmen einen wichtigen Stellenwert im Nahrungsnetz ein. Während dort, wo man sie findet, Kadaver in der Schweiz noch rigoros weggeräumt werden, so macht der Biologe Christian von Hoermann in den deutschen Nationalparks genau das Gegenteil: Er legt tote Tiere in den Wald und schaut, was damit passiert.

«Die Biodiversität, die sich an einem Kadaver versammelt, ist enorm», berichtet von Hoermann von den ersten Resultaten des Projekts. «17 Wirbeltierarten, 92 Käferarten, 97 Zweiflüglerarten, 1820 Bakterien- und 3726 Pilzarten haben wir bisher an der toten tierischen Biomasse gezählt.» Mithilfe von automatisch auslösenden Kameras, Bodenfallen für Insekten und Abstrichen mit anschliessender genetischer Analyse untersuchte der Biologe mit seinem Team, was im Laufe der Zeit an den ausgelegten Rehkadavern…

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