Schönheit unseres Planeten
Die sieben Weltwunder der Natur
Neben den sieben Weltwundern der Antike gibt es auch die sieben Naturwunder der Welt. Ins Leben gerufen wurden sie vom in der Schweiz geborenen Kanadier Bernhard Weber. Sein erklärtes Ziel ist es, die Vielfalt und Schönheit unseres Planeten zu fördern.
Denkt man an Naturwunder, kommen einem vermutlich zahlreiche Orte in den Sinn. Ähnlich lief es auch beim Entscheidungsprozess im Jahr 2009 ab, als es darum ging, sieben Weltwunder der Natur zu küren. 440 Naturwunder standen zunächst zur Auswahl. Eine Expertengruppe unter der Leitung des ehemaligen UNESCO-Generaldirektors und Biologen Federico Zaragoza reduzierte die Anzahl schliesslich auf 28 Kandidaten – darunter zum Beispiel auch der nahe gelegene Schwarzwald –, von denen mehrere Millionen Menschen online ihre Favoriten wählten. Am 11. November 2011 standen schliesslich die folgenden Gewinner fest:
Jejudo-Insel in Südkorea
Jejudo ist die grösste Insel Südkoreas. Sie liegt ungefähr 100 Kilometer vor der Südküste des Festlandes und besticht durch malerische Strände und imposante Landschaften. Am auffälligsten ist dabei der Vulkan Hallasan, der mit 1950 Metern die höchste nationale Erhebung ist. Sein mit Gras bewachsener Krater und der dazugehörige Kratersee Baengnokdam (See des weissen Hirsches) sind Touristenmagnete. Ein weiterer Höhepunkt ist Seongsan Ilchulbong, auch Sunrise Peak (Gipfel des Sonnenaufgangs) genannt. Die vulkanisch entstandene Landerhebung ragt 182 Meter aus dem Meer und hat einen Durchmesser von rund 600 Metern. Das dritte Naturwunder der Vulkaninsel ist das Geomunoreum-Lavaröhrensystem mit seinen farbenprächtigen Decken und Böden, die durch verschiedene Karbonate, also Salze der Kohlensäure, entstanden sind. Hier fühlen sich besonders Fledermäuse pudelwohl.
Halong-Bucht in Vietnam
Die Halong-Bucht im Norden Vietnams wirkt wie eine andere Welt. Massgeblichen Anteil daran haben die 1969 Kalkfelsen, die im rund 1500 Quadratkilometer grossen Gebiet im Golf von Tonkin teilweise mehrere hundert Meter in den Himmel ragen. Die Architekten dieser surrealen Landschaft sind Wind und Wasser. Hinzu kommen rund 2000 Inseln mit unberührten Stränden, Kalksteinhöhlen, Grotten, Binnenseen und schwimmenden Dörfern. Sie sind der Legende nach durch einen Drachen entstanden, der mit seinem Schwanz tiefe Furchen ins Land zog. Unabhängig von der Entstehungsgeschichte lockt die malerische Landschaft des Weltnaturerbes jedes Jahr Millionen von Touristinnen und Touristen auf Booten an. Sie sorgen mit ihrem im Wasser entsorgten Abfall allerdings auch für eine beachtliche Umweltverschmutzung.
Amazonas-Regenwald in Südamerika
Der Amazonas ist einerseits der grösste tropische Regenwald der Welt – mit einer Fläche von rund 6,7 Millionen Quadratkilometern. Andererseits ist er gemeinsam mit dem Nil der längste Fluss der Welt. Da seine Länge je nach Messmethode zwischen 6400 und 6992 Kilometern variiert, ist nicht eindeutig geklärt, wer dieses Rennen gewinnt. Unstrittig ist dagegen, dass das Amazonas-Gebiet ein Kronjuwel der Natur ist. Es speichert fast 20 Prozent des Süsswassers unseres Planeten und reguliert das gesamte Weltklima, indem der Regenwald bis zu 140 Milliarden Tonnen Kohlenstoffdioxid speichert. Ausserdem bietet der Amazonas ein Paradies für die Flora und Fauna. Jede zehnte Tier- und Pflanzenart ist hier beheimatet. Darunter so seltene Arten wie der Amazonasdelfin, der Flachlandtapir oder der an einen kleinen Jaguar erinnernde Baumozelot.
Komodo in Indonesien
Indonesien besteht aus 17 508 Inseln. Eine, aber nicht irgendeine davon ist Komodo. Sie liegt östlich von Bali und gehört mit ihrem Nationalpark zum Weltkulturerbe der UNESCO. Dort befinden sich tropische Regenwälder, Grasland-Savannen und malerische Sandstrände, die nur mit örtlichen Reiseleitern erkundet werden dürfen. Das absolute Aushängeschild der Insel ist jedoch ein tierischer Bewohner: der berühmte Komodowaran (Varanus komodoensis), die grösste Echse der Welt. Sie wird bis zu drei Meter lang und kommt nur hier in freier Wildbahn vor. Ebenfalls spektakulär ist der Pantai Merah, einer von weltweit sieben pinken Stränden. Seine aussergewöhnliche Farbe hat ermikroskopisch kleinen Lebewesen namens Foraminiferen zu verdanken. Sie färben den weissen Sand mit einem von ihnen produzierten roten Pigment in das auffällige Rosa.
Tafelberg in Südafrika
Zu den bekanntesten Weltwundern der Natur gehört der Tafelberg, der die Silhouette der südafrikanischen Metropole Kapstadt von Weitem prägt und ihr Wahrzeichen ist. Mit seinen 1087 Metern ist er ein beliebter Aussichtspunkt, der sich bequem per Seilbahn erreichen lässt – übrigens mit Gondeln aus der Schweiz. Botaniker und Pflanzenliebhaberinnen sollten aber lieber zu Fuss auf Entdeckungstour gehen. Als Belohnung locken etwa 1400 verschiedene Pflanzenarten, die im Nationalpark des Tafelbergs heimisch und zum grössten Teil endemisch sind. Sie kommen also nur hier vor, zum Beispiel die Fynbos-Vegetation und die südafrikanischen Zuckerbüsche. Wer lieber Tiere beobachten möchte, kann das auch tun. Mit etwas Glück lassen sich nämlich Stachelschweine, Kapmangusten, Steinböcke, Bergziegen, Paviane oder Klippschliefer blicken. Wobei sie wegen der Touristenmassen häufig das Weite suchen.
Iguazú-Wasserfälle in Argentinien und Brasilien
Der Name Iguazú ist indianischen Ursprungs und bedeutet«grosses Wasser». Tatsächlich formt der Iguazú-Fluss den grössten Wasserfall der Welt, wobei man nicht nur von einemsprechen kann. 275 separate Fälle mit Höhen zwischen 60 und 82 Metern sorgen für eine Wassermasse von rund 7000 Kubikmetern pro Sekunde. Die Wasserfälle sehen aus der Vogel-perspektive wie ein Hufeisen aus und erstrecken sich über 2700 Meter. Damit sind sie fast dreimal breiter als die Niagarafälle in Nordamerika. Hauptattraktion ist die sogenannte Teufelskehle, ein halbkreisförmiger Abgrund, in den das meiste Wasser des Flusses herunterstürzt. Das Naturwunder wird in Brasilien und Argentinien durch Nationalparks geschützt, was auch für die Umgebung gilt. Sie besteht aus einem subtropischen Regenwald und beherbergt eine reichhaltige Tier- und Pflanzenwelt.
Untergrundfluss Puerto Princesa auf den Philippinen
Der Puerto-Princesa-Subterranean-River-Nationalpark auf der philippinischen Insel Palawan hat nicht nur einen langenNamen, sondern auch eine lange Liste an Attraktionen. Bekannt ist das Weltnaturerbe vor allem wegen des längsten unterir-dischen Flusses und des imposanten Höhlensystems mit seiner spektakulären Karstlandschaft aus Kalkstein. Beides lässt sich auf einer ausgedehnten Bootstour bestens erkunden. Doch auch an Land hat die Insel einiges für Naturfreunde zu bieten. So gibt es rund 800 Pflanzenarten; 95 Vogelarten, von denen 15 endemisch sind; 41 Schmetterlingsarten, unter ihnen Trogonoptera brookiana, der eine Flügelspannweite von 18 Zentimetern hat, sowie 30 exotische Säugetierarten wie der Binturong (Marderbär), das Nördliche und Südliche Palawan-Hörnchen, dieKönigskobra und der Bindenwaran.
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