Passive Jagd
Afrikanische Vögel folgen Ameisen zu ihrer Beute
Armeen von Ameisen vertreiben in Afrika Insekten, Würmer und andere Beutetiere vom Waldboden, wovon die Vögel profitieren.
Treiber-Ameisen verlassen ihre unterirdischen Nester und schwärmen in einem meterlangen Schwarm aus, um Insekten und Würmer aus dem Unterholz zu vertreiben. Von den Bäumen stürzen sich Vögel herab, um die fliehenden Insekten zu fangen. Und wo die Ameisenschwärme in Afrika hingehen, folgen ihnen die Vögel.
Die Ameisen sind nomadisch und verlagern ihre Kolonien oft. Vögel fliegen daher zum Nesteingang und überprüfen ihn. Danach fliegen sie in die Richtung, in der die Ameisen an diesem Tag plündern.
Rufe locken weitere Vögel an
Vögel wie die Weissschwanz-Ameisendrossel sind auf diese Taktik spezialisiert. Viele andere Vögel ernähren sich auch von Insekten und reagieren auf die Rufe der «Ameisen-Spezialisten». Vögel, welche Ameisen folgen, haben grundsätzlich einen grösseren Lebensraum als der durchschnittliche Vogel. Dies liegt daran, dass die Tiere weiterfliegen müssen, um die sich bewegenden Ameisenkolonien zu überwachen.
Andere Profiteure
Von den Treiber-Ameisen profitieren nicht nur Vögel. Parasitäre Wespen zum Beispiel finden dank der Ameisen ihren Wirt. Die Ameisen können auf ihren Raubzügen sogar kleine Wirbeltiere wie Frösche töten, allerdings fehlt ihnen zum Fressen das geeignete Mundwerkzeug. Der Frosch-Kadaver wird dafür dann von anderen Tieren verspeist.
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Ohne Wald keine Nahrung
Die Waldzerstörungen in den Regionen von Kamerun und Äquatorialguinea reduziert die Populationen von insektenfressenden Vögeln drastisch, insbesondere von solchen, die Ameisen folgen. Da Treiber-Ameisen heisse, offene Räume meiden, sind solche Vögel stärker vom Waldverlust betroffen.
Durch die Zerstörung der Wälder fehlt auch die Mischung aus Bäumen und Sträuchern, die die Vögel benötigen, um darauf zu stehen und effektiv Beute zu fangen und den Ameisen zu folgen. Ohne Treiber-Ameisen würden gleich mehrere Arten gleichzeitig bedroht werden.
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