Kein Hirn, dafür fünf Arme
Seesterne: Die bunten Meeresbewohner
Sie sind ein beliebtes Urlaubs-Souvenir und dekorieren manches Badezimmer. Doch die bunten Stachelwesen sind viel mehr als das und die Wissenschaft ist fasziniert von ihren irren Superkräften.
Es gibt ungefähr 2000 Arten von Seesternen, alle einzigartig in Form, Grösse und Farbe – von blau und lila bis rosa und orange. Die sternförmigen Meeresbewohner sind mit allen möglichen interessanten Mustern wie Sprenkeln, Streifen und sogar einigen ausgefallenen Wirbeln und blumenähnlichen Mustern bedeckt.
Die faszinierenden Meereswesen sind vor allem in Gezeitentümpeln, an Korallenriffen sowie zwischen Tangbetten und im Seegras zu finden. Seesterne leben ausschliesslich im Salzwasser. Viele Arten leben in tropischen Gebieten, man findet Seesterne jedoch auch in kalten Gebieten - sogar in den Polarregionen. Ihn allen gemein: Ohne Wasser sind sie nur wenige Minuten überlebensfähig.
Nicht alle Seesterne sind sternförmig
Während der Seestern, mit dem die meisten Menschen vertraut sind, fünf Arme hat, können einige Arten viel mehr haben. Der Dornenkronen-Seestern (Acanthaster planci) zum Beispiel soll bis zu 21 Arme haben.
Ebenso haben Sonnensterne (Solasteridae), die treffend nach ihrer Ähnlichkeit mit der Sonne benannt wurden – etwa 12 Arme. Diese Unterart kann lebhafte Orangetöne oder konzentrische Bänder in Rosa, Orange, Weiss und Gelb aufweisen.
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Verlorene Gliedmassen regenerieren
Hunderte kleine Saugnäpfe helfen Seesternen, sich von einem Ort zum anderen Ort zu bewegen. Die Saugnäpfe enthalten eine klebstoffähnliche Substanz, die hilft, an Oberflächen wie Felsen zu haften, damit der Seestern nicht herunterfällt oder von den Wellen weggespült wird.
Seesterne haben die Fähigkeit, verlorene Gliedmassen im Falle einer Verletzung zu regenerieren. Tatsächlich sind Seesterne in der Lage, einen ganzen Körper aus nur einem Arm und mindestens einem Fünftel ihrer zentralen Scheibe nachwachsen zu lassen. Dies ist jedoch ein langsamer Prozess, der bis zu einem Jahr dauern kann.
Kannibalismus unter Wasser
Diese unschuldig aussehenden Kreaturen ernähren sich nicht nur von Algen und Pflanzen. Seesterne verspeisen verletzten Fischen, Austern, Muscheln, Venusmuscheln und Sanddollars. In einigen Fällen können Seesterne sogar aggressive Kannibalen sein. Insbesondere jugendliche Seesterne fressen sich gerne mal gegenseitig auf.
Apropos Essen, Seesterne essen ihre Mahlzeiten auf eine ziemlich einzigartige Weise. Ihre Füsse – oder besser gesagt die winzigen Saugnäpfe auf der Rückseite ihrer Beine – helfen ihnen, ihre Nahrung festzuhalten. Diese helfen ihnen auch dabei, Schalentiere wie Muscheln und Miesmuscheln zu öffnen.
Doch der einzigartige Essstil der Seesterne hört nicht damit auf, dass sie ihre Röhrenfüsse benutzen – Sie verdauen auch ausserhalb ihres Körpers. Sobald sie ihre Nahrung geöffnet haben, strecken sie ihren Magen aus ihrem Maul heraus und umhüllen ihre Beute mit ihrem Magen. Erst nachdem ihre Mahlzeit teilweise verdaut ist, ziehen sie die Beute zurück in ihre Verdauungsdrüsen, um sie vollständig zu verzehren.
Schau’ mir auf die Arme
Obwohl Seesterne keine Augen wie der Mensch besitzen, haben sie doch Augenflecken an den Spitzen jedes ihrer Arme. Jeder dieser Augenflecke erzeugt ein Pixel des Bildes, das die Tiere sehen. In Kombination mit allen anderen Augenflecken an ihren Beinen können Seesterne ihre gesamte Umgebung auf einmal sehen.
Obwohl Studien gezeigt haben, dass ihre Sehfähigkeit durch die niedrige Auflösung immer noch etwas eingeschränkt ist, sind sie zumindest in der Lage, Formen zu erkennen, wenn sie durch das Meer navigieren. Sie haben ausserdem einen hervorragenden Geruchssinn, mit dem sie ihre Beute ausmachen können und gehen damit ähnlich auf Beutefang wie Hunde.
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