Wappen dienen als Erkennungs- und Ordnungszeichen. Gerade im Mittelalter spielten sie eine wichtige Rolle, zur Erkennung der Gegner und Mitstreiter auf dem Schlachtfeld – da die Ritter aufgrund der Rüstungen fast unkenntlich waren. Durch die Kreuzzüge wurden sie im Laufe des 12 Jahrhunderts verbreitet. Die europäischen Wappen orientierten sich laut dem «Historischen Lexikon der Schweiz» damals an arabischen Vorbildern.   

Adler, Bär und Löwe 

162 Vögel, 133 Löwen und 63 Bären sind auf den Wappen der verschiedenen Gemeinden zu finden. Häufig sind auch noch unter anderem Fische mit 50 Stück, 35 Steinböcke, 29 Hirsche und 29 Pferde. Auf weiteren 128 Gemeindewappen sind andere Tiere zu sehen. Viele Gemeinden in den Bergen haben Gämse, Steinböcke oder Wölfe auf den Wappen. Andere Tiere sind viel kurioser. Neben Gemeindewappen präsentieren sich Tiere auch auf den Wappen von 8 der 26 Kantone. Dazu gehört das Wappen des Kantons Bern, Genf, Schaffhausen, beide Appenzelle, Thurgau, Uri und Graubünden. Der Schaffsbock von Schaffhausen wurde vor dem 16. Jahrhundert noch mit einem Haus abgebildet, aus welchem der Bock hinaussprang.  

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Walliser sind vogelbegeistert 

58 der insgesamt 162 Vögeln auf Wappen sind Adler. Der Adler galt bei den alten Römern als vornehmstes Tier, da er gegen die Sonne fliegen könne. Im Wallis haben einige Gemeinden Vögel auf den Wappen, vom Adler, über den Hahn, Habicht, der Taube bis hin zur Ente. Einige haben auch ganz bestimmte Vogelarten auf ihren Wappen, dazu gehört Burtigny (VS) mit dem Rotkopfwürgler, die Nachtigall von Montpreveyres (VS) und der Rohrdommel auf dem Wappen von Gampelen (BE). Viele Gemeinden rund um Gruyère im Kanton Fribourg, im Berner Saanenland und einem Teil der Waadt haben auffälligerweise alle einen Kranich auf dem Kantonswappen. Dies ist kein Zufall, da diese Gemeinden zur Grafschaft Gruyère gehörten, dessen Wappen ein Kranich zierte. Die Gemeinden haben den Vogel als Symbol der Wachsamkeit auf ihrem Wappen behalten.  

Exotische Wappentiere 

Löwen, Bären und Adler symbolisieren Kraft und sind als Wappentiere keine Seltenheit. Diese Tiere sind selten auf Wappen zu finden:  

Schnecke: Auf dem Wappen der Gemeinde Zell findet man eine Schnecke.  

Fischotter: Dieser ziert die Wappen zweier Zürcher Gemeinden, nämlich von Gossau und Männedorf. 

Eichhörnchen: Das kleine, flinke Säugetier ist auf den Wappen von Oberdorf (NW), Etoy (VD) und Aeugst am Albis (ZH) zu sehen.  

Leopard: Das exotische Raubtier ziert das Wappen der Gemeinde Spreitenbach (ZH). 

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Biber: Der Nager ist auf dem Wappen von Biberstein im Aargau zu sehen.  

Eidechse: Auf dem Waadtländer Wappen der Gemeinde Coinsins ist eine kleine Eidechse. 

Frosch: Als einzige Gemeinde hat Ependes (VD) ein Fröschlein auf dem Wappen. 

Bienen: La Chaux-de-Fonds (NE) und Niederbüren (SG) haben Bienen auf ihrem Wappen.  

Schlangen: Auf dem Wappen von Bellinzona (TI) kringelt sich eine Schlange – in Balsthal (SO) sogar zwei. 

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Fabelwesen 

Das häufigste Fabelwesen, welches Gemeindewappen ziert, ist das Einhorn. Es schmückt beispielsweise die Wappen von Wattwil (SG) und Dübendorf (ZH). Andere Fabelwesen sind: 

Greif: Zwölf verschiedene Gemeinden haben eine Mischung aus Raubvogel und Säugetier auf dem Gemeindswappen.  

Pegasus: Bargen BE hat als einzige Gemeinde ein fliegendes Pferd auf seinem Wappen. 

Drache: Das Wappen einiger Gemeinden schmückt das schuppige Fabelwesen, darunter auch der Beatenberg im Kanton Bern. 


Mannheit als Stärke 

Was auf den verschiedenen Kantons-, wie Gemeindewappen auffällt ist, dass die meisten Tiere männlich sind und ihr Penis – oft auffallend rot dargestellt – klar ersichtlich ist. Doch was spielt das Gemächt der Tiere für eine Rolle auf einem Wappen? Laut dem «Heraldik Wikipedia» wird der Penis meist vereinfacht als spitzläufiges Organ dargestellt. «Die Mannheit» soll Stärke und Kraft symbolisieren.  

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