Wanderer nutzten Zeitfenster
Dem Hölloch nach dem Wassereintritt entkommen
Die acht Männer, die seit Sonntag im Hölloch im Muotathal SZ eingeschlossen waren, haben am Donnerstag ein Zeitfenster genutzt, um aus der Höhle zu gelangen. Sie sind mittlerweile wieder zuhause.
Die acht Männer, die seit Sonntag im Hölloch im Muotathal SZ eingeschlossen waren, sind wieder zu Hause. Durch knietiefes Wasser watend, haben die sieben Touristen und ihr Führer am Donnerstag ausder Höhle gelangen können.
Die Touristengruppe war am Samstagmorgen zu ihrer Tour aufgebrochen und hätte am späteren Sonntagnachmittag die Höhle wieder verlassen sollen. Im Verlaufe der Nacht füllte sich wegen des starken Regen sein Siphon mit Wasser und versperrte den Weg zum Ausgang.
Das Wasser in der Höhle sei dann zwar rascher zurückgegangen als erwartet, hiess es am Freitag seitens der Einsatzleitung der Höhlenrettungsorganisation Speleo-Secours Schweiz. Es sei aber nicht auszuschliessen gewesen, dass der Wasserpegel wieder ansteige.
Am Donnerstagvormittag wurde deshalb entschieden, das Zeitfensterzum Verlassen der Höhle zu nutzen. Der Weg aus dem Biwak nach draussen habe rund zweieinhalb Stunden in Anspruch genommen, erklärte die Höhlenrettungsorganisation in Muotathal.
Schwimmen war keine Option
Die Eingeschlossenen mussten bei ihrem Weg an die Erdoberflächedurch knietiefes Wasser im Siphon waten und auch noch anderekleinere Seen überwinden. Schwimmen wäre in der sechs Grad kalten Höhle keine Option gewesen.
Speleo-Einsatzleiter Stefan Nussbaumer, der die Zeit mit den Eingeschlossenen in der Höhle verbracht hatte, sagte, nach dem Austritt hätten die Männer erst einmal tief Luft geholt. Danach sei es zum Duschen gegangen- ein erstes Mal nach fast einer Woche. Dann seien die Emotionen hervorgebrochen, die Gruppe habe ihr Maskottchen hochleben lassen.
Ein Bus brachte die Abenteurer dann nach Hause, um Mitternacht waren alle wieder bei ihren Familien, wie Trekking-Organisator Peter Draganits sagte. Er betonte, unter den gleichen Vorzeichen gäbe es keinen Grund, die Tour nicht wieder durchzuführen. Die Natur sei einfach unberechenbar.
«Keine Katastrophe»
«Natürlich macht man sich auch Vorwürfe», sagte Draganits. Aber es sei keine Katastrophe gewesen, sondern ein Abwarten. Die Angehörigen seien stets informiert und entsprechend beruhigt gewesen. Verletzt worden sei niemand.
Gleichwohl werde er prüfen, ob man allenfalls etwas anpassen müsse. «Ich bin am diskutieren, ob wir weitere Messstationen einrichten sollten, das Klima ändert sich ja auch. Vor 20 Jahren war das überhaupt nie ein Thema, die Winter werden wärmer.»
Die Eingeschlossenen waren 25 bis 55 Jahre alte Männer aus der deutschen Schweiz. Sie hielten sich nach Angaben des Organisators der Höhlenexpedition in einem gut sowie ausreichend mit Nahrung und Medikamenten ausgerüsteten Touristenbiwak auf.
Immer wieder eingeschlossene Touristen
Wegen der starken Regenfälle war eine Bergung vorerst nicht möglich gewesen. Einsatzkräfte brachten Versorgungsmaterial und Essen ins Biwak.
Mitglieder der Rettungskolonne Muotathal der Speleo-Secours Schweiz machten sich auf den Weg zu den Eingeschlossenen. Sie stiegen rund 300 Höhenmeter durch teils nasse Schächte ab und erreichten nach acht Stunden die Touristengruppe im Biwak. Dieser Weg kann nur von Alpinisten begangen werden.
Das Hölloch im schwyzerischen Muotathal gilt als eines der grössten Höhlensysteme der Welt. Immer wieder werden Höhlenbesucher eingeschlossen - meistens im Winter, da diese Jahreszeit sich des tiefen Wasserstandes wegen am besten für Expeditionen eignet.
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