Verändertes Wetter
Die Erwärmung der Arktis bedroht nicht «nur» Eisbären
Warme Winter am Nordpol wirken sich auf die Subtropen im Osten Asiens aus – und zwar deutlich negativ. Durch verändertes Wetter gehen Ernten verloren und der Wald kann massiv weniger Kohlenstoff speichern.
Wintereinbrüche im Frühling bleiben selten ohne Konsequenzen. In der Schweiz fürchtet man den Spätfrost, weil er die Obstblüten zerstört und zu Ernteausfällen führen kann. Im Falle der Ostasiatischen Subtropen konnte ein Team aus internationalen Forschenden zeigen, dass es die Arktis ist, die in diesen Gebieten den Winter zurückbringt. Es passiere durch die Erwärmung des Nordpols, ist also eine Folge des Klimawandels.
Grosse Windsysteme aus dem Takt
Die Forschenden kombinierten für ihre Arbeit Modelle, Satellitendaten, Messungen und Beobachtungen vor Ort, wird in einer Mitteilung der Universität Zürich ausgeführt. So stellten sie fest, dass überdurchschnittlich hohe Temperaturen im arktischen Winter die atmosphärische Zirkulation verändern. Windsysteme in grosser Höhe geraten also aus dem Takt und sorgen in China, Südkorea und Japan für deutlich kälteres Wetter.
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Folgen für Felder und Wälder
Die Vegetation in den Subtropen ist nicht an diese Temperatureinbrüche angepasst. In besonders kalten Jahren wachsen Pflanzen schlechter, die Blütezeit verzögert sich und es kann im Endeffekt weniger geerntet werden. Das gilt etwa für verschiedene Getreidesorten, Erbsen, Kautschuk, Soja, Knoblauch, Pekannüsse, Kartoffeln, Orangen, Sellerie oder Fenchel sowie eine ganze Reihe weiterer Kulturen.
Neben der Landwirtschaft ist auch der Wald betroffen: Wie die Forschenden schreiben, kann dieser während Winter und Frühling unter diesen Bedingungen etwa 65 Megatonnen weniger Kohlenstoff aufnehmen. Das ist eine riesige Menge – die Schweiz stösst pro Jahr 8,8 Megatonnen dieses Treibhausgases aus.
Damit könnte sich eine Rückkopplung in Gang setzen: Da weniger CO2 in den immergrünen Wäldern Ostasiens gebunden werden kann, verstärkt sich der Klimawandel. Die Arktis erwärmt sich weiter, die Subtropen sind häufiger von Kälteeinbrüchen betroffen, die Wälder leiden. Die Prozesse verstärken sich gegenseitig in einem Teufelskreis.
Schäden auf weite Distanz
Aus Sicht der Studienautoren zeigen ihre Erkenntnisse, wie Komplex die Auswirkungen des Klimawandels sind. Über globale Windsysteme beeinflusst die starke Erwärmung der Arktis Ökosysteme in Tausenden Kilometern Entfernung über mehrere Wochen hinweg. «Die Erwärmung der Arktis bedroht nicht nur den Eisbären, sondern wird auch uns auf vielfältige Weise prägen», wird Mitautorin Gabriela Schaepman-Strub in der Mitteilung zitiert.
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