Heilpflanzen
Die Hauptwirkstoffe des Löwenzahns sind die Bitterstoffe
Viele Gärtner sehen im Löwenzahn nur ein lästiges Unkraut. In Wirklichkeit ist er jedoch ein echtes Wunderkraut und als Heilpflanze ein altbewährtes Hausmittel.
Seine leuchtend gelbe Farbe, die markant gezähnten Blätter, sein Fruchtstand mit den kleinen Flugschirmen sowie sein nach dem Pflücken austretender milchiger Pflanzensaft haben der Heilpflanze viele volkstümliche Namen wie Butterblume, gemeine Kuhblume, Pusteblume, Milchstöckl und Lichterblume eingebracht. Da der Löwenzahn als Stärkungsmittel des Immunsystems mit dem Ginseng vergleichbar ist, wird er auch als «Ginseng des Westens» bezeichnet.
Die ursprüngliche Heimat des Löwenzahns vermutet man in Zentralasien. Von dort aus verbreitete er sich über die ganze Welt. Inzwischen besiedelt er Brachflächen, Schutthalden und Weinberge. Selbst aus Mauerritzen lugt er hervor. Der Löwenzahn ist ein Anpassungskünstler und sogar in Höhenlagen von bis zu 2800 Metern noch zu finden. Die Hauptblütezeit liegt im Frühjahr von März bis Anfang Juni. Nicht selten zeigt die Pflanze ihre Blüten nochmals im Herbst. Löwenzahn wird von den meisten Menschen automatisch der Kategorie «Unkraut» zugeordnet, denn er wächst auf Rasenflächen oder in Blumenbeeten und lässt sich durch seine Pfahlwurzel nur schwer entfernen. Zudem vermehrt er sich noch sehr schnell.
Beim Löwenzahn lassen sich alle Pflanzenteile verwenden – die Wurzel, die Blüten sowie das frische Kraut. Diese ergibt unterschiedliche «Erntezeiten»: Blüten im März und April; Blätter von Mai bis September und Wurzeln sowohl im März als auch im September und Oktober. In der Naturheilkunde unterstützen sie die Funktionen von Leber, Galle und Niere. Hauptwirkstoffe des Löwenzahns sind die Bitterstoffe.
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Sie regen den Appetit an, fördern den Speichelfluss und wirken Verstopfung und Blähungen entgegen. Häufig sind Löwenzahnblätter Grundbestandteil vieler Verdauungstees, die meist noch weitere Kräuter beinhalten. Es gibt nur wenige Lebensmittel, die es hinsichtlich des Vitalstoffgehalts mit dem Löwenzahn aufnehmen können. Er enthält viel Vitamin C sowie Vitamin A und Magnesium.
Auch in der heimischen Küche ist der Löwenzahn gerne gesehen. Die Blätter eignen sich hervorragend zur Herstellung von Pesto und Salaten. Aus den Blüten kann man Honig oder Sirup herstellen – eine gesunde, vegane Alternative zu «normalem» Honig. Die Verwechslungsgefahr beim Löwenzahn ist sehr gering. Eine gewisse Ähnlichkeit besteht nur zum Schaftlöwenzahn und zum Gewöhnlichen Ferkelkraut. Im Zweifel kann man die Pflanzen am Stängel erkennen – nur beim Löwenzahn ist dieser hohl.
Kleiner Tipp: Wenn der Löwenzahn zu bitter ist, sollte man die Blätter in Salzwasser ziehen lassen. Dadurch lösen sich die Bitterstoffe und der Löwenzahn wird milder.
Löwenzahnhonig
Zutaten
• 150 Gramm Löwenzahnblüten
• 1 grosser Spritzer Zitronensaft
• 5 Deziliter Wasser
• 250 Gramm Zucker
• Marmeladenglas und ein Tuch, das dreckig werden darf (zum Beispiel eine Stoffwindel)
So wird’s gemacht
Die Löwenzahnköpfchen gut waschen. Stiele abtrennen. Zusammen mit dem Wasser und dem Zitronensaft für 15 Minuten aufkochen, dann 2 Stunden ziehen lassen.
Die Löwenzahnblüten gut ausdrücken und den Rest durch ein feines Tuch in einen Messbecher absieben. Die gleiche Menge Zucker hinzufügen und gut verrühren (2,5 Deziliter Sud = 250 Gramm Zucker).
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