Einen Steinhaufen im Garten anzulegen ist simpel und mit überschaubarem Aufwand zu bewältigen. Klären Sie aber, bevor Sie loslegen, ab, ob solche Kleinstrukturen in Ihrem Garten erlaubt sind, insbesondere, wenn das Grundstück nicht Ihnen gehört.

Für den Bau können Sie einzelne Steine auf Äckern, Weiden oder Wiesen sammeln. Achten Sie jedoch unbedingt darauf, keine bestehenden Steinansammlungen zu zerstören, denn diese sind bereits Heimat von verschiedensten Lebewesen. Eine Alternative bieten Steinbrüche oder Kiesgruben, aus denen Sie Steine aus der Region beziehen können.

Nutzen Sie unterschiedlich grosse Steine. Entstehen beim Aufeinanderstapeln grosse Zwischenräume, werden diese gerne von Säugern wie Igeln oder Spitzmäusen angenommen. Eidechsen dagegen bevorzugen sehr enge Spalten, da sie sich dort geschützt fühlen. Auch Kleinstlebewesen finden zwischen den Ritzen Schutz vor Feinden. 80 Prozent des verwendeten Gesteins sollte daher einen Durchmesser von 20 bis 40 Zentimetern aufweisen; der Rest kann in der Grösse variieren.

Der Einsatz lohnt sich

Grundsätzlich gilt: je grösser, umso besser. Doch auch kleinere Steinansammlungen werden gerne von Insekten oder Zauneidechsen genutzt. Sehr hoch muss der Steinhaufen dabei nicht sein. 80 Zentimeter reichen bereits aus. Wichtiger ist die Fläche der horizontalen Ausdehnung. Auf einem schmalen, hohen Steinturm werden Sie weniger Tiere finden als auf einem niedrigeren, dafür breiten Steinhaufen.

Um Steinhaufen anzulegen, gibt es zwei Varianten. Bei der ersteren können Steine an einer sonnigen und windgeschützten Stelle einfach auf den Boden aufgeschüttet oder geschichtet werden. Bei der etwas aufwendigeren Variante wird im Boden eine Mulde von mindestens 80 Zentimetern Tiefe ausgehoben. Diese wird zur besseren Drainage mit einer Schicht aus Sand und Kies gefüllt und anschliessend mit Steinen befüllt. Der Aushub kann abgeführt oder auf der Nordseite des Steinhaufens für einen besseren Wetterschutz aufgeschichtet und bepflanzt werden. In der Bodenmulde können Reptilien und andere Kleintiere zwischen den Steinen frostfrei überwintern.

Leider ist es sinnlos, Steine isoliert auf einer perfekt gemähten Wiese aufeinander zu stapeln. Ausserhalb der Behausung finden Tiere keine Verstecke und sind Feinden schutzlos ausgeliefert. Halten Sie das direkte Umfeld des Steinhaufens deshalb wild und lassen Sie einen Gras-Saum von mindestens einem halben Meter Breite um die Struktur herum stehen. Am besten legen Sie mehrere Steinhaufen an, die durch Blumenwiese oder Hecken miteinander verbunden sind.

Unterhalt brauchen Steinhaufen nur wenig. Sinnvoll ist es, Gebüsche oder Pflanzen, die die Steine zu sehr beschatten, zu entfernen. Brombeeren oder Efeu, die über die Struktur wachsen, bieten den Tieren Schutz vor Katzen und anderen Räubern und können regelmässig so zurückgeschnitten werden, dass besonnte Stellen für wärmeliebende Reptilien frei bleiben.