Pilzkrankheit
Eschenkrankheit breitet sich aus
Braune Baumkronen bereits im Sommer, kahle Zweige, verfärbter Stammfuss: In den Zuger Wäldern sind zahlreiche Eschen von einem aggressiven Pilz befallen, der sich innert wenigen Jahren über beinah die ganze Schweiz ausgebreitet hat.
Bekannt geworden ist das Phänomen unter dem Namen Eschenwelke. Probleme bereite die Pilzkrankheit im Kanton Zug hauptsächlich in den Wäldern der Talgemeinden, teilte die Direktion des Innern am Freitag mit. Von der Eschenwelke befallene Bäume seien weniger stabil und stellten – vor allem im Winter unter der Schneelast – entlang von Strassen, Velo- und Gehwegen ein Sicherheitsrisiko dar.
Anfang der 1990er Jahre wurde die Krankheit erstmals in Polen entdeckt. Von dort ausgehend hat sie sich rasant ausgebreitet. Heute sind weite Teile Europas von dieser Eschenkrankheit betroffen, wie Daniel Rigling von der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) in Birmensdorf auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda sagte.
Erster Befall in der Nordwestschweiz
In der Schweiz wurde die Eschenwelke erstmals 2008 in der Nordwestschweiz beobachtet. In der Zwischenzeit hat sich der Pilz, der im schlimmsten Fall zum Absterben vor allem junger Bäume führen kann, auf praktisch das ganze Land ausgebreitet. Verfrachtet werden die Sporen entweder durch den Wind oder durch Transporte von infizierten Pflanzen. Im vergangenen Jahr hat die Pilzkrankheit sogar den Weg über die Alpen ins Tessin gefunden.
Der schädliche Pilz namens Chalara fraxinea stammt ursprünglich aus Ostasien. Dort handle es sich um einen harmlosen Blattpilz, sagte Rigling. Für die einheimischen Eschen in der Schweiz und in Europa wurde der Schädling zur ernsthaften Bedrohung.
Forschung noch ganz am Anfang
Die Pilzsporen befallen ab Frühsommer die Eschenblätter, wo braune Blattflecken entstehen. Der Erreger dringt via Blattstiele in die Zweige und später sogar in die Stämmchen junger Eschen ein. Die Rinde von befallenen Zweigen stirbt ab und verfärbt sich oft orange-braun.
Zudem wurde laut Rigling in jüngster Zeit ein neues Phänomen bei der Verbreitung der Eschenwelke beobachtet: Der Erreger dringt am Stammfuss des Baumes in die Rinde ein – gefolgt vom einheimischen Pilz Hallimasch, der am Stammfuss und an den Wurzeln Fäule verursacht. Der Baum wird von der Wasserzufuhr abgeschnitten und kann absterben.
Noch gibt es kein wirksames Mittel gegen den Pilz. An der WSL wurde jedoch im Pilz, der das Triebsterben verursacht, ein Virus identifiziert, der sich möglicherweise zur biologischen Bekämpfung eignen könnte. «Noch stehen wir aber ganz am Anfang», sagte Rigling.
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