Fischen nach Schrott
Mit Magnet auf Schatzsuche
In den Schweizer Gewässern liegen viele Dinge, die dort nicht hingehören. Einen Teil davon holen Magnetfischer wieder an die Oberfläche. Unter ihren Funden befindet sich nicht nur Metallschrott, sondern auch rostige Zeugen aus der Vergangenheit und zuweilen Fälle für die Polizei.
Klar und ruhig fliesst die Lorze bei Cham ZG in den Zugersee. Auf der Brücke über dem Kanal steht ein junger Mann mit knallgelbem T-Shirt in der Sonne und zieht an einem Seil. Kurz darauf kommt ein Trottinett zum Vorschein, das offensichtlich schon länger im Wasser liegt. Ein Handgriff fehlt, und an den Rädern haften unzählige kleine Müschelchen. «Das ist sicher nicht aus Versehen ins Wasser gefallen.» Marcus Sonnenberg schüttelt den Kopf. Als Magnetfischer zieht er vieles aus den Gewässern der Schweiz: Velos, E-Bikes, Batterien, Metallschrott. «Letzthin habe ich in Zürich sogar einen dieser Flughafen-Gepäcktrolleys rausgezogen. Das Ding war echt schwer! Wer wirft so was bloss ins Wasser?»
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Fundstücke aus vergangenen ZeitenMagnetfischer sind ein besonderes Völkchen, eine Mischung aus Schatzsuchern und Umweltaktivisten. Mit fast kindlicher Neugierde angeln sie in Gewässern nach magnetischem Unrat und entsorgen die Ausbeute anschliessend fachgerecht. Dabei stehen sie oft auf…
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