Rohstoff für den Traditionsstoff
Flachsanbau in der Schweiz
Die Flachspflanze war auf Schweizer Feldern bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts weitverbreitet. Adrian Brügger und einige Gleichgesinnte lassen nun Anbau und Verarbeitung von Lein wieder aufblühen.
Er dürfe am Nachmittag gemeinsam mit seinem Vater den Flachs zupfen gehen, informiert der 5-jährige Lukas noch vor der Begrüssung. Mit der speziellen Zupfmaschine übers Feld zu fahren ist für den aufgeweckten Jungen jeweils ein Ereignis. Auch Adrian Brügger erfüllt es jeden Juli von Neuem mit Freude, wenn er auf seinem Hof in Willadingen BE die filigranen, rund einen Meter hoch stehenden Leinpflanzen ernten kann. Was vor zehn Jahren als Versuchsprojekt seinen Anfang nahm, hat sich im Emmental zu einem wichtigen landwirtschaftlichen Betriebszweig entwickelt. Insgesamt sechs Hektaren werden hier mittlerweile mit Gemeinem Lein, der zu den ältesten Kulturpflanzen gehört, bepflanzt.
Wobei eher von wiederentwickelt gesprochen werden muss. Bis zum Zweiten Weltkrieg pflanzten in der Schweiz nämlich über zehntausend Familien Flachs zur Stoffproduktion an. Die Hochblüte war 1945 mit einer Anbaufläche von 230 Hektaren erreicht. Dann zerstörte erst die Einfuhr von Baumwolle und ab den…
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