Klimawandel
Wie kommen Bäume mit Frost im Frühling klar?
Durch den Klimawandel ist es früher warm und viele Laubbäume treiben früher aus. Trotzdem bleibt das Risiko von Spätfrost, dieser kann ihnen gefährlich werden. Es gibt aber einige Arten, die besser gewappnet sind als andere.
Laubbäume sind, wenn sie neue Blüten entfalten, sehr empfindlich. Fröste im Frühling können ihnen deshalb schaden. Laut der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) ist jedoch nicht klar, wie schlimm dies für die Bäume effektiv ist. Zudem ist unklar, weshalb manche Bäume trotz des Frostrisikos austreiben und wie dies der Klimawandel zukünftig beeinflussen wird. Diesen Fragen gingen ein Forschungsteam rund um Frederik Baumgarten nach.
Test- und Kontrollbäumchen
Er führte ein Freiluftexperiment durch – zweijährige, eingetopfte Bäumchen von drei heimischen Arten (Vogelkirsche, Stieleiche und Hainbuche) wurden verschiedenen Einflüssen unterstellt. In wöchentlichen Abständen wurden sie für einige Tage in eine Wärmekammer gestellt, um eine Wärmeperiode zu simulieren. Einige Bäumchen blieben aber als Kontrollbäumchen draussen unter natürlichen Bedingungen. Dies führte dazu, dass die Bäumchen zu unterschiedlichen Zeiten austreiben. Als sich die Blätter entfalteten, stellte er sie in eine Kühlkammer, um ein Frostereignis nachzuahmen. Die Blätter starben dabei ab. Nach dieser Behandlung verpflanzte er alle nach draussen und beobachtete, wie sie sich entwickelten.
Risikofreudigkeit lohnt sich
Die Ergebnisse der Experimente sind erstaunlich: Jene Bäumchen, die später austrieben erwischte die künstliche Frostwelle stärker. Auch ohne Kältebehandlung hinkten sie den risikofreudigen Bäumchen hinterher. Wenn die Bäume aber früher austreiben, ist das Frostrisiko höher und frühaustreibende Arten sind vermehrt von Blattläusen befallen. Laut der WSL habe sich im Laufe der Evolution der Zeitpunkt des Blattaustriebs zwischen diesen Grenzen und Risiken für jede Art eingependelt.
Nicht alle finden Frost gleich schlimm
Die Baumarten gingen unterschiedlich mit Frost um, trotzdem wuchsen die eingefrorenen Bäumchen weniger langsam, als jene die keinen Frost erlitten. Vogelkirsche und Eiche hatten aber effiziente Strategien – Vogelkirschen bildeten von ganz unten einen neuen Trieb und Eichen haben viele Reserveknospen. Hain- und Rotbuchen waren stark vom Frost beeinträchtigt.
Durch den Klimawandel sind Arten, die früh austreiben und sich gut von Frost erholen können, vermehrt im Vorteil. Deshalb könnte es laut Frederik Baumgarten sein, dass sich die Artengemeinschaft in den Wäldern ändern wird.
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