Ultraschall-Töne
Wie kommunizieren Pflanzen?
Pflanzen kommunizieren auf verschiedenste Arten – über ihre Wurzeln, ihr Aussehen und laut einer Studie auch über Töne. Mehr noch: Pflanzen können akustisch nach Hilfe rufen.
Pflanzen sind zu weitaus mehr fähig als nur zur Photosynthese – und diese ist schon beeindruckend. Auch ohne Nervensystem können Bäume, Sträucher und Gräser sehen, riechen und tasten. In Wäldern kommunizieren sie durch ein Netzwerk von Wurzeln und Pilzen. So können Pflanzen Notstände kommunizieren und Hilfe bekommen. Eine Studie, die 2023 veröffentlicht wurde, zeigt, dass Pflanzen auch akustische Töne von sich geben, mit denen sie ihre Umwelt über ihren Zustand informieren.
Das israelische Forschungsteam rund um den Biologen Itzhak Khait zeigt auf, dass Pflanzen auch über Ton kommunizieren. Diese Ultraschall-Töne werden auf einer Frequenz von 20-100 Kilohertz gesendet und sind für den Menschen nicht hörbar. In der Studie wurden Tomaten- und Tabakpflanzen untersucht, die unter normalen Umständen pro Stunde einen Ton abgaben. In den Stunden zwischen 8.00-12.00 Uhr und 16.00-19.00 Uhr häuften sich die Töne.
Grüne Hilferufe
Wenn eine Pflanze aber an Wassermangel litt oder ein Pflanzenschnitt durchgeführt wurde, häuften sich die Töne. In den nächsten vier bis fünf Tagen stieg die Häufigkeit auf bis zu 50 Töne pro Stunde. So kommunizierte die Pflanze ihren Missstand der Umwelt. Das Forschungsteam erarbeitet ein Programm, welches diese Kommunikationsart entschlüsseln und die Verfassung der Pflanzen erkennen kann.
Die Töne sind vergleichbar mit dem«Popp», wenn Popcorn aufplatzt. Eine für den Menschen hörbare Version ist auf der Nachrichtenplattform von CNN zu finden.
«Wood Wide Web»
Auch Wurzeln dienen der Kommunikation, sie schieben sich mit einem Millimeter pro Stunde in die Erde und sind auf der Suche nach Nährstoffen. Wenn sie auf Wurzeln anderen Artgenossen treffen, identifizieren sie diese, kommunizieren miteinander und helfen sich gegenseitig. So werden Wurzeln junger Bäume schützend von denen älterer Bäume umschlossen und mit einer Zuckerlösung versorgt. Forscherinnen und Forscher sprechen sogar vom «Wood Wide Web». Die Wurzeln der Bäume sind durch ein Pilzgefleckt miteinander verbunden. So entsteht ein grosses Kommunikationsnetzwerk im Untergrund des Waldes. Es können darüber aber auch Ressourcen verteilt werden. So kann ein Baum mit zu wenig Wasser nicht nur seine Not kundtun, sondern wird von anderen Bäumen unterstützt. Soziale Kooperation ist tiefverwurzelt in der Natur.
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