Schwarzes Gold
Zehn Fakten zu Kaffee
Die Welt des Kaffees ist überaus spannend und vielfältig. Und obwohl die Schweiz so gut wie keinen Kaffee anbaut, spielt das koffeinhaltige Getränk hierzulande eine grosse Rolle.
1. Kaffeeursprung
Seinen Ursprung hat der Kaffee in seiner namensgebenden Region Kaffa in Äthiopien. Dort soll sich laut mündlichen Überlieferungen im 9. Jahrhundert Folgendes zugetragen haben: Ein Ziegenhirte lockte stets mit seinem Flötenspiel seine Herde, um sie ins Dorf zu treiben. Doch eines Abends kamen die Geissen nicht. Die Tiere verköstigten lieber rote Früchte von ein paar Sträuchern. Auch der Hirtenjunge probierte sie. Und schon bald breitete sich ein wohltuendes Kribbeln in seinem Körper aus.
2. Vizeweltmeister
Neun Kilogramm Kaffee konsumieren Herr und Frau Schweizer im Jahr. Das entspricht mehr als 1000 Tassen im Jahr. Damit liegen sie weltweit auf Platz zwei. Nur Luxemburger trinken noch mehr von dem Wachmacher (elf Kilogramm pro Kopf und Jahr). Am beliebtesten ist mit 35 Prozent Café Crème, gefolgt von Espresso mit 21 Prozent, Cappuccino/Schale mit 20 Prozent und Latte Macchiato mit 14 Prozent.
3. Kapselgigant
40 000 Tonnen Kaffeebohnen verarbeitet die grösste Schweizer Rösterei pro Jahr.Es handelt sich dabei wenig überraschend um den Kapselgiganten Nespresso im waadtländischen Paudex.
4. Milliardengeschäft
Auch wenn er hierzulande nur in wenigen Tropenhäusern wächst, wickelt die Schweiz 70 bis 80 Prozent des weltweiten Handels mit Rohkaffee ab. Dasentspricht mehr als 130 Millionen Kaffeesäcken, die zur Hälfte aus Südamerika, vor allem Brasilien kommen. Damit erwirtschaftet das Land jedes Jahr mehr als 4,6 Milliarden Franken mit Kaffee. Zwei Milliarden davon gehen auf das Konto der Gastronomie.
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5. Grundnahrungsmittel
Kaffee zählt in der Schweiz zu den Grundnahrungsmitteln, die auf der Liste des Notvorrats stehen. Um die Versorgung mit Kaffee auch in Kriegs- oder Krisen-situationen sicherzustellen, umfasst ein sogenanntes Pflichtlager aktuell rund 13 500 Tonnen Rohkaffee.
6. Katzenkaffee
Zwischen 850 und 1300 Franken kostet ein Kilogramm des teuersten Kaffees der Welt. Es handelt sich dabei um den Kopi Luwak aus Indien. Das Besondere an ihm – neben dem Preis – ist der ungewöhnliche Herstellungsprozess. Massgeblich daran beteiligt sind Fleckenmusangs, eine asiatische Schleichkatzenart, die Kaffeekirschen frisst und während der Verdauung nur deren Fruchtfleisch verarbeitet. Die Kaffeebohnen werden durch Enzyme fermentiert und anschliessend ausgeschieden. Die eingesammelten Bohnen werden natürlich sorgfältig gewaschen und in der Sonne getrocknet. Die Schattenseite an der Gewinnung des sogenannten Katzenkaffees ist, dass immer mehr Fleckenmusangs unter fragwürdigen Bedingungen gehalten werden.
7. Swiss Made
Wer auf gute Kaffeemaschinen wert legt, setzt meist auf Schweizer Qualität. Denn vor allem bei Vollautomaten sind ein-heimische Produkte führend und noch dazu rekordverdächtig. So kommt der kleinste Vollautomat aus Zürich. Er istgerade einmal 18 Zentimeter breit und dürfte damit in jede Küche passen. Ebenfalls eine Eidgenossin ist die schnellste Espressomaschine der Welt. Sie produziert in einer Minute 11,5 Liter Espresso.
8. Café Surprise
Unter dem Motto «Eine Tasse Solidarität» ermöglicht es Café Surprise von Armutbetroffenen Menschen, einen kostenlosen Kaffee in einem Café zu trinken und damit am öffentlichen Leben teilzunehmen. Wer möchte, kann in einem teilnehmenden Café neben seiner Tasse Kaffee noch eine weitere bezahlen. Diese wird auf einer Tafel ausgewiesen und kann von einerbedürftigen Person konsumiert werden.
9. Kaffeearten
Mit über 800 Aromen gehört Kaffee zu den aromareichsten Lebensmitteln der Welt. Überschaubarer sind dagegen die Kaffeearten, von denen es nur vier gibt: Neben den beiden bekannten Robusta (kraftvoll würzig) und Arabica (vollmundig weich), die einen Martkanteil von rund 97 Prozent haben, gibt es noch Excelsa (erdig-kräftig) und Liberica (holzig-herb).
10. Kaffeemosaik
Kaffee ist nicht nur als Getränk beliebt, sondern eignet sich auch als Material für Kunst. Den Beweis erbrachte ein Team aus Japan. Es erstellte ein imposantes Mosaik aus Kaffeebohnen. Dieses hatte eineGrösse von 24 133 Metern auf der linken, 24 356 Metern auf der rechten sowie 17 644 Metern auf der Oberseite. Dafür benötigten die Künstlerinnen und Künstler rund 12 Millionen Bohnen.
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