Seltene Schweizer Nutztierrassen|Dieser Artikel gehört zum Dossier: Seltene Schweizer Nutztierrassen
Das Walliser Landschaf: Geländegängig und standorttreu
Dank ihren vielfältigen Qualitäten wurden vermehrt wieder Schafhalter auf das Walliser Landschaf aufmerksam, nachdem es Mitte der 1980-er Jahre beinahe verschwunden wäre.
Das Wallis hat eine lange Tradition von mehreren Schafrassen, allerdings haben nur wenige bis heute überlebt. Das Walliser Landschaf oder «Roux du Valais», wie es im französischen Teil des Wallis genannt wird, gehört zu den Überlebenden.
Als Vorfahren gelten unter anderen die inzwischen ausgestorbenen Kupferschafe sowie die Roux de Bagnes. Naheliegend ist wegen der speziellen Behornung eine Verbindung zum auch bekannten Walliser Schwarznasenschaf.
Beinahe verschwunden
Früher wurden die Tiere vor allem wegen ihrer Wolle gehalten, aus welcher verschiedene Kleider hergestellt wurden. Dennoch stand das Walliser Landschaf Mitte der 1980er-Jahre kurz vor dem Aussterben.
Die Konkurrenz durch das Weisse Alpenschaf und Ausmerzaktionen nach dem zweiten Weltkrieg führten beinahe zum Verschwinden der traditionellen Walliser Landschafe.
[IMG 2]
Die Stiftung ProSpecieRara Die Stiftung ProSpecieRara setzt sich seit über 40 Jahren für den Erhalt von gefährdeten Nutztierrassen in der Schweiz ein, wie etwa dem Walliser Landschaf. Wie Sie die 38 ProSpecieRara-Rassen aktiv als Tierhalterin oder als Gönner unterstützen können, erfahren Sie auf der Webseite von ProSpecieRara.
Zur Website
ProSpecieRara startete mit Züchterinnen und Züchtern ein Erhaltungsprojekt. Man fand nur noch wenige Tiere, mit denen man den Wiederaufbau der Rasse starten konnte. Heute ist «das Rote aus dem Wallis» in den meisten Regionen der Schweiz vertreten.
Ruhig und robust
Die Tiere sind standorttreu und besonders geländegängig. Ihr ruhiger Charakter und ihre Zutraulichkeit zeichnen sie aus. Sie haben robuste Klauen und sowohl Männchen wie auch Weibchen tragen auffällige, spiralig gewundene Hörner und typische, längliche Ramsnasen. An den Beinen und im Gesicht haben sie keine Wolle.
Walliser Landschafe sind mit ihrer groben, langen Wolle gut gegen raue Bedingungen wie Nässe und Kälte geschützt.
[IMG 3]
Fleisch und Wolle
Als klassische Mehrnutzungstiere leisten die Walliser Landschafe verschiedene wertvolle Dienste. Ihr Fleisch wird als fettarm beschrieben und erinnert im Geschmack an Wild. Die rotbraun oder schwarz gefärbte Wolle wird von hat den Ruf, besonders gut bei Rheumabeschwerden zu helfen. Die Tiere eignen sie sich besonders für die Landschaftspflege.
[IMG 4]
Fakten zum Walliser Landschaf
Widerristhöhen
Auen mit zwei Jahren min. 60 Zentimeter
Widder mit zwei Jahren min. 65 Zentimeter
Gewichte
Auen 50 bis 70 Kilogramm
Widder 60 bis 90 Kilogramm
Bestandsentwicklung
- stabil
Nutzung
- Fleisch
- Wolle
Zuchtziele
- Widerstandskraft, Geländegängigkeit, Langlebigkeit
- Gute Fruchtbarkeit und Muttereigenschaften (Aufzuchtleistung)
- Mittlere Mastfähigkeit auf der Basis von Raufutter
- Schnelles Wollwachstum
Bitte loggen Sie sich ein, um die Kommentarfunktion zu nutzen.
Falls Sie noch kein Agrarmedien-Login besitzen:
Jetzt registrieren