Wildtiere in der Schweiz|Dieser Artikel gehört zum Dossier: Schweizer Wildtiere im Porträt
Das Mufflon: Kleinstes Wildschaf
Mufflons sind die kleinsten Wildschafe der Welt und stammen ursprünglich von den Inseln des Europäischen Mittelmeers. Die robusten Tiere sind sich karge und steile Landschaften gewohnt.
Es ist das Kleinste aller wild lebenden Schafe und gilt als Urahn unserer Hausschafe: Das Mufflon stammt ursprünglich von den Mittelmeerinseln Sardinien, Korsika und Zypern. Die Tiere wurden bereits etwa ca. 6500 Jahre v. Chr. in Kleinasien domestiziert. Zu Beginn der 1980er Jahre wanderte das Mufflon von Frankreich her ins Unterwallis ein, wo es heute in zwei Kolonien mit einem Bestand von rund 200 Tieren lebt.
Lebensweise: Ursprünglich in waldloser Region
Mufflons leben in grossen, gemischten Herden, lediglich im Sommer sondern sich die Männchen, einzeln oder in Gruppen ab. Die Widder haben ausserdem grosse Hörner, die ein Leben lang wachsen und nie abgeworfen werden. Die Weibchen tragen hingegen keine.
Die Tiere bevorzugen Zonen, wo sich Fels und Wald abwechseln. Sie suchen gerne Schutz in Büschen, wo sie nicht direkt gesehen werden können.
Die guten Kletterer besitzen auch ausgezeichnete Sinnesorgane. Der Gehör-, Geruchs- und Sehsinn sind besonders stark ausgeprägt. Zudem ergeben die am Kopf seitlich angeordneten Augen ein vergrössertes Sehfeld. Dadurch fällt es ihnen leichter Feinde zu erkennen.
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Nahrung: Gräser und Blätter
Mufflons haben eine Vorliebe für Gräser, im Sommer auch Blätter von Sträuchern und Jungbäumen, Kräuter, Samen und Früchte. Im Winter stehen auch vermehrt holzige Bestandteile von Sträuchern und Jungbäumen auf dem Speiseplan.
Steckbrief Mufflon
Wissenschaftlicher Name: Ovis gmelini musimon
Gewicht: M: bis 65 Kilogramm; W: 30-50% leichter als M
Lebenserwartung: bis 20 Jahre
Feinde: Wolf, Luchs
Lebensraum: Bewaldete Lebensräume vom Flachland bis ins Gebirge
Familie: Hornträger (Bovidae)
Anzahl Junge: ein bis zwei
Fortpflanzung und Nachwuchs
In der Brunftzeit kämpfen die Widder um die Schafe, vor allem mit gegenseitigen Stössen der Hörner, um den Konkurrenten abzudrängen. Die Paarungszeit findet meistens im Oktober und November statt. Nach der Geburt stehen die kleinen Mufflons bereits eine halbe Stunde später auf den eigenen Beinen und versuchen herumzulaufen. Der Nachwuchs wird ein halbes Jahr gesäugt.
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Das Mufflon und der Mensch
Als Vorfahre eines Haustiers, waren die Mufflons ursprünglich einigermassen zutraulich. Menschen konnten sich bis auf wenige Meter nähern. Dies änderte schlagartig, als begonnen wurde, die Tiere zu jagen. Die eindrücklichen Hörner waren eine begehrte Jagdtrophäe.
Seither ist es für den Menschen eher schwierig, das scheue Tier im Unterwallis zu Gesicht zu bekommen. Da es hierzulande auch nicht allzu viele Mufflons gibt, können nicht viele Schweizerinnen und Schweizer behaupten, jemals ein Exemplar gesehen zu haben.
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