Wildtiere in der Schweiz|Dieser Artikel gehört zum Dossier: Schweizer Wildtiere im Porträt
Der Baummarder: Flinker Waldbewohner
Im Gegensatz zum Steinmarder meidet der Baummarder den Weg in die Siedlungen. Er hält sich lieber in den Kronen der Bäume im Wald auf.
Marder sind dem Menschen generell als Schädling bekannt, denn bei durchbissenen Autokabeln ist meistens der Steinmarder dafür verantwortlich. Dieser ist ein häufiger Gast in den Siedlungen und fühlt sich dort wohl. Ganz im Gegenteil zum Baummarder. Er zeichnet sich durch seinen gelblich-orangen Kehlfleck und seine dunkel gefärbte Nase aus, während der Steinmarder einen weisslichen Kehlfleck und eine fleischfarbene Nase besitzt.
Lebensweise: Auf Bäumen zuhause
Baummarder sind typische Waldbewohner. Sie können sehr gut klettern und springen, was ihnen ermöglicht, sich gut auf den Bäumen zu navigieren. Die Tiere sind überwiegend nachtaktiv und verbringen den Tag in geschützten Baumhöhlen oder in dichten Dickichten am Waldboden.
Als Kulturflüchter bekommt man den scheuen Baummarder eher selten zu Gesicht. Er bevorzugt Laub- und Mischwälder als Lebensraum und taucht höchstens auch mal in grossen Parkanlagen auf. Baummarder sind Einzelgänger und verteidigen ihr Revier gegenüber Artgenossen.
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Nahrung: Allesfresser
Der Baummarder ist Fleischfresser und ernährt sich von einer Vielzahl von Beutetieren. Seine Hauptnahrungsquelle besteht aus Nagetieren wie Mäusen, Ratten und Eichhörnchen. Darüber hinaus frisst er Vögel, Eier, Insekten, Früchte und gelegentlich auch Aas. Diese Vielfalt an Nahrungsquellen ermöglicht es dem Baummarder, sich an verschiedene Umgebungen anzupassen und in verschiedenen Lebensräumen zu überleben.
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Steckbrief Baummarder
Wissenschaftlicher Name: Martes martes
Gewicht: zwischen 800 und 1800 Gramm
Lebenserwartung: bis zu 10 Jahre
Feinde: Rotfuchs, Steinadler, Luchs
Lebensraum: Nadel-, Misch- und Laubwälder mit viel Deckung
Familie: Echte Marder (Martes)
Anzahl Junge: zwei bis fünf Junge
Fortpflanzung und Nachwuchs
Die Fortpflanzungszeit des Baummarders erfolgt im Hochsommer. Die Weibchen bringen normalerweise zwei bis fünf Jungtiere zur Welt, durchschnittlich aber sind es drei. Sie werden dann in einem geschützten Nest in Baumhöhlen oder Baumstümpfen aufgezogen. Dort bleiben sie acht Wochen, bevor sie mit dem Rumklettern beginnen. Nach etwa drei bis vier Monaten sind die Jungtiere selbstständig.
Der Baummarder und der Mensch
Der Baummarder wird auch Edelmarder genannt, weil sein Fell im Vergleich zum Steinmarder seidiger ist und daher früher begehrter war. Dadurch wurde er bejagt und beinahe ausgerottet. Da Baummarder den Menschen eher meiden, gibt es weniger Konfliktpotenzial. Durch Verwechslungsgefahr mit dem Steinmarder, kann es trotzdem zu ungewollten Abschüssen kommen.
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