Wildtiere in der Schweiz|Dieser Artikel gehört zum Dossier: Schweizer Wildtiere im Porträt
Der Rotfuchs: Schlau und weit verbreitet
Füchse sind vielerorts unterwegs, sowohl im Wald wie auch in Siedlungen. Durch ihre Rolle in vielen Fabeln und ihrem Rotpelz sind die Tiere überall bekannt.
An Schmeicheleien fehlt es dem Rotfuchs nicht. Einerseits wird er wegen seiner List in Fabel-Erzählungen «Reineke» genannt – was «der durch seine Schlauheit unüberwindliche» bedeutet – andererseits wird er als einziger Vertreter der Füchse in Mitteleuropa oft als «der Fuchs» bezeichnet. Es gibt wohl kaum jemanden, der ihn nicht kennt.
Sein Aussehen mit dem rötlichen Fell ist unverkennbar. Füchse gehören zur Familie der hundeartigen Raubtiere. Im Internet wird manchmal gescherzt, dass bei Füchsen eine Katzensoftware auf Hundehardware installiert sei.
Lebensweise: Anpassungskünstler
Füchse sind generell in der Nacht und in der Dämmerung unterwegs. Am Tag sieht man sie eher selten. Die Tiere leben hauptsächlich in Feld- und Waldgebieten. Erdbauten dienen als Rückzugsort, diese graben sie allerdings fast nie selber. Sie nutzen alte Dachsbauten oder natürliche Höhlen. Füchse galten lange als Einzelgänger, doch es zeigte sich, dass sie auch in Familiengruppen zusammenleben. Wie das Sozialleben genau funktioniert, ist jedoch nicht abschliessend geklärt.
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Die Anpassungsfähigkeit der Raubtiere führt sie vermehrt in die Siedlungen. So wird zum Beispiel die Zahl der Stadtfüchse in Zürich auf etwa 1'000 Tiere geschätzt.
Nahrung: alles Mögliche
Auf dem Speiseplan steht fast alles. Wühlmäuse machen einen grossen Teil der Ernährung aus, aber der Fuchs frisst auch Insekten, Schnecken, Würmer, Vögel, Wildkaninchen, Jungwild, Beeren und Obst.
Er passt seine Ernährung den Umständen an und nimmt das, was leicht zu erbeuten ist. Im Sommer spielen Früchte wie Kirschen und Zwetschgen eine wichtige Rolle. Seine scharfen Sinne ermöglichen eine erfolgreiche Jagd im Winter. Mäuse werden auch unter dicken Schneedecken entdeckt und gepackt.
Der Fuchs schleicht sich bekannterweise auch in Hühnerställe und stiehlt dort Geflügeltiere. In Städten machen sich die Tiere über den Abfall und Kompost her.
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Steckbrief Wissenschaftlicher Name: Vulpes vulpes
Gewicht: zwischen 4.5 bis 9.5 Kilogramm
Lebenserwartung: generell 10 bis 13 Jahre, meistens aber nur sechs Jahre
Feinde: Wolf, Luchs, Uhu und Steinadler
Lebensraum: Felder, Wälder und Siedlungsrand
Familie: Hunde (Canidae)
Anzahl Junge: drei bis sechs
Fortpflanzung und Nachwuchs
Füchse paaren sich einmal pro Jahr, die Paarungszeit wird Ranz genannt. Nach etwa 50 Tagen Tragzeit bringt die Fähe (weiblicher Fuchs) drei bis sechs Junge zur Welt. Die Fuchswelpen können nach ihrer Geburt weder sehen, hören noch laufen. Deshalb muss ihre Mutter sie gut beschützen, während die Väter jagen, um ihre Familie zu ernähren.
Viele Füchse werden nicht älter als vier Jahre, die meisten sterben vor dem Erreichen des ersten Lebensjahres, weil sie bei Wildunfällen umkommen oder saisonal stark bejagt werden.
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Der Rotfuchs und der Mensch
Füchse sind in der Schweiz nicht bedroht, sondern gehören zu den Gewinnern unserer Kulturlandschaft. Um Feldhasen oder Wiesenvögel zu schützen, werden Füchse daher zum Teil intensiv gejagt. Den grössten Einfluss auf seinen Bestand haben Krankheiten wie Staupe und Räude. Hierzulande sind die Raubtiere weit verbreitet.
Zu Konflikten mit dem Menschen kann es kommen, wenn die Raubtiere Hühner-, Gänse- oder Nagetierställen einen Besuch abstatten. Die Rotpelze sollten nicht gefüttert werden, weil sie sonst ihre natürliche Scheu verlieren, was zu Problemen führt.
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Falsches Haustier
Das süsse Aussehen des Fuchses führte dazu, dass er auch als Haustier begehrt wird. In Ländern wie Russland oder den USA werden die Tiere privat gehalten und auf den sozialen Medien präsentiert. Es entsteht der Eindruck, Füchse können problemlos zu Hause in der Wohnung leben. Dies ist aber für ein Wildtier kein geeignetes Umfeld.
Füchse fallen unter das Bundesgesetz über die Jagd und den Schutz wild lebender Säugetiere und Vögel. Wer ein jagdbares Tier wie den Fuchs einfängt oder mitnimmt, muss mit einer Busse von bis zu 20 000 Franken rechnen.
Weitere Fakten und Wissenwertes
Füchse können bis zu fünf Meter weit und zwei Meter hoch springen und bis zu 50 Kilometer pro Stunde schnell laufen.
Füchse können viele Laute von sich geben: ein dem Bellen ähnliches «hau», lautes Kreischen und Knurren, helle Klagelaute und Winseln. Wenn sie sich streiten, lassen sie auch ein lautes Keckern hören.
In ganz grossen Bauen gibt es richtige Wohngemeinschaften: Fuchs, Dachs, Iltis und sogar Kaninchen leben friedlich zusammen – jeder in einem Teil der Höhle. Alle lassen sich in Ruhe, und auch die Kaninchen müssen nicht um ihr Leben fürchten – allerdings wirklich nur, solange sie im Bau sind. Hier herrscht eine Art Burgfrieden.
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