Kurioses Tier der Woche|Dieser Artikel gehört zum Dossier: Kurioses Tier der Woche
Der Streifentenrek: Stachelträger aus Madagaskar
Mit seinem Aussehen macht der Streifentenrek den Igeln punkto Stacheln Konkurrenz. Diese setzen die kleinen Tiere zur Verteidigung ein.
Auf der Insel Madagaskar gibt es Tierarten, die ganz schön selten sind – man findet sie nämlich nur dort. Tatsächlich sind 98 Prozent der Säugetiere endemisch. Dazu gehört auch der Streifentenrek. Diese Säugetiere fallen vor allem durch ihr wildes Stachelkleid auf.
Stacheln als Verteidigung
Im Gegensatz zu anderen Stachelträgern, wie dem hierzulande bekannten Igel, stehen ihre Stacheln und Borsten auf Kopf und Rücken in alle Himmelsrichtungen ab. Die Stacheln verleihen dem Streifentenrek ein regelrechtes «Kratzbürsten»-Aussehen.
Damit sollen Fressfeinde abgeschreckt werden. Nicht alle lassen sich jedoch davon beeindrucken, die Fossa (Raubtierart auf Madagaskar) fürchten sich vor dem Aussehen nicht. In solchen Fällen bleibt dem Streifentenrek nur ein Mittel: Angriff ist die beste Verteidigung. Kopf voran stürzen sich die Tiere auf den Angreifer und bohren so ihre Stacheln in dessen Haut. Diese sind mit Widerhaken besetzt, welche grosse Schmerzen verursachen.
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Steckbrief Wissenschaftlicher Name: Hemicentetes semispinosus
Lebensraum: tropischer Regenwald
Gewicht: zwischen 80 und 280 Gramm
Lebenserwartung: in freier Wildbahn unbekannt, in Gefangenschaft 2,5 Jahre
Nahrung: Insekten, Regenwürmer
Tragzeit: 55 bis 63 Tage
Anzahl Junge: zwei bis elf
Bedrohung: nicht gefährdet
Am Boden und in Tunneln
Die Tiere sind am Tag und in der Nacht aktiv, sie halten sich am Boden auf und graben unterirdische Bauten. In den Tunneln leben sie während der Fortpflanzungszeit als grosse Familienverbände. Auf dem Speiseplan stehen hauptsächlich Regenwürmer und ab und zu Insektenlarven. Sie sind in der Lage zu klettern und zu schwimmen, springen können sie allerdings nicht.
Der Nachwuchs ist nach der Geburt noch blind und taub. Die Stacheln und Borsten wachsen zuerst und werden schon einen Tag später sichtbar. Nach zehn Tagen sehen und hören die Jungtiere und verlassen erstmals das Nest.
Weit verbreitet auf Madagaskar
Obwohl der Eigentliche Streifentenrek durchaus Fressfeinde hat und lokale Abholzungen ein Problem darstellen, ist er nicht gefährdet. Die Tiere treten relativ häufig auf.
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