Kurioses Tier der Woche|Dieser Artikel gehört zum Dossier: Kurioses Tier der Woche
Die blaue Ozeanschnecke: Giftige Schönheit
Nur gerade drei bis fünf Zentimeter gross ist die blaue Ozeanschnecke. Doch die kleinen Tierchen haben es in sich: Durch das Fressen von Quallen werden sie giftig.
Die Blaue Ozeanschnecke, auch Blauer Drachen oder Seeschwalbe genannt, ist eine Fadenschnecke, die pelagisch (d.h. schwimmend oder schwebend) an der Meeresoberfläche in wärmeren Regionen wie dem Mittelmeer, vor der Küste karibischer Inseln, vor Südafrika, Australien oder Hawaii lebt.
Farben als Tarnung
Die leuchtenden Farben des Tierchens sind ein Beispiel für ein Phänomen, das als Gegenschatten bezeichnet wird. Die leuchtend blaue Unterseite hilft der Blauen Ozeanschnecke mit der Wasseroberfläche zu verschmelzen. Die gräuliche Rückseite hingegen hilft dabei, wenn das Tier von unten gesehen wird, mit dem Ozean zu verschmelzen. Somit sind die Tiere sowohl vor fliegenden als auch vor schwimmenden Räubern getarnt, während sie im offenen Wasser schwimmen. Aber die Blauen Ozeanschnecken sind nicht nur auf ihre Tarnung angewiesen, um sich zu schützen.
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Steckbrief Blaue Ozeanschnecke
Wissenschaftlicher Name: Glaucus atlanticus
Lebensraum: Meer
Grösse: Drei bis acht Zentimeter
Lebenserwartung: unbekannt
Nahrung: Quallen
Bedrohung: nicht beurteilt
Giftige Nahrung
Sie fressen vorzugsweise Quallen, welche ihr nicht nur Energie geben, sondern auch die Verteidigung ermöglicht. Die Blaue Ozeanschnecke kann das Gift der Quallen nämlich unverdaut ablagern und dann einsetzen. Obwohl die Tiere auf dem offenen Meer leben, werden sie manchmal an die Küste gespült und bieten einen spektakulären – wenn auch kleinen – Anblick im Sand. Strandbesucher können sich dazu verleiten lassen, die kleinen Schönheiten für einen näheren Blick aufzusammeln, aber das kann zu einem schmerzhaften Stich führen. Anfassen sollten man die kleinen Tiere deshalb nicht.
Jede Blaue Ozeanschnecke hat sowohl männliche als auch weibliche Fortpflanzungsorgane. Nachdem sich ein Paar gepaart hat, legt es eine Reihe von etwa 16 Eiern im Wasser ab, aus denen nach etwa drei Tagen die Larven schlüpfen. Aufgrund der geringen Grösse und des weiten Verbreitungsgebiets auf der ganzen Welt ist über den Erhaltungszustand der Tiere wenig bekannt.
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