Kurioses Tier der Woche|Dieser Artikel gehört zum Dossier: Kurioses Tier der Woche
Die Fransenschildkröte: Versteckter Jäger mit einzigartiger Taktik
Nur wenige Tiere sind so gut an das Leben in Flussökosystemen angepasst wie die Fransenschildkröte. Sie tarnt sich im trüben Süsswasser und ist schwer zu entdecken.
Eines der Merkmale der Fransenschildkröte ist ihr Panzer. Er ist nicht nur gross, sondern auch rau und knorrig. Das sieht fast so aus, als ob er mit kugelförmigen Kegeln übersät wäre.
Der Hals der Schildkröte ist breit, abgeflacht und mit Warzen, Hautfransen und Graten bedeckt. Ihre kleinen Augen befinden sich an den Seiten ihres dreieckigen Kopfes und sie hat ein breites Maul und eine lange, röhrenförmige Schnauze. Letztere benutzt sie wie einen Schnorchel, die Spitze der Schnauze ragt beim Schwimmen aus dem Wasser, damit die Schildkröte atmen kann.
Heimischer Lebensraum
Die Schildkröten leben hauptsächlich im Süsswasser und bevorzugen den weichen, schlammigen Boden von langsam fliessenden Gewässern wie Bächen und Sümpfen. Sie können auch in den Brackwassergebieten des unteren Amazonasbeckens leben.
Die Tiere sind im gesamten Amazonasgebiet im nördlichen Südamerika zu finden, einschliesslich Venezuela, Brasilien, Peru, Ecuador, Kolumbien und Bolivien.
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Steckbrief
Wissenschaftlicher Name: Chelus fimbriata
Lebensraum: langsam fliessende Bäche und Flüsse, Teiche und Seen mit schlammigem Boden
Grösse: bis zu 45 Zentimeter
Gewicht: bis zu 9 Kilogramm
Lebenserwartung: bis zu 15 Jahre
Nahrung: Fische und Amphibien
Brutzeit: 60 bis 100 Tage
Anzahl Eier: 8 bis 30 Eier
Fische als Beute
Fransenschildkröten sind fleischfressende Bodenfresser mit einer einzigartigen Raubmethode, bei der sie kleine Fische und Wirbellose aufsaugen. In den schlammigen Gewässern, in denen sie leben, bleiben sie weitgehend bewegungslos und getarnt, so dass sie ihre Beute aus dem Hinterhalt auflauern können.
In der Dämmerung bewegen sie sich etwas tiefer ins Gewässer und legen sich dort auf die Lauer. Schwimmt ein Fisch nahe genug vorbei, öffnen sie ihr grosses Maul. Dadurch entsteht ein Sog, der die Beute direkt ins Maul zieht und den Fisch als Ganzes verschluckt.
Sie haben ein schlechtes Sehvermögen, aber dank den Hautlappen am Kopf können die Schildkröten Vibrationen wahrnehmen und so Beutetiere erkennen. Diese Hautlappen tragen auch zur Tarnung der Schildkröte bei.
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Nicht die besten Schwimmer
Obwohl es sich um eine aquatische Art handelt, sind Fransenschildkröten nicht gut an das Schwimmen im offenen Wasser angepasst. Sie sind besser dafür geeignet, auf dem schlammigen Boden flacher Wasserbecken zwischen Blatt- und Pflanzentrümmern zu laufen.
Schlüpflinge und Jungtiere können unbeholfen schwimmen, aber ausgewachsene Tiere verlassen nur selten den Grund von flachen Tümpeln und Bächen.
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